Parlamentarische Anfrage der Grünen an Kulturminister Ostermayer zur Redimensionierung.
Im ersten Quartal des heurigen Jahres will Kulturminister Ostermayer entscheiden, wie es mit dem Weltmuseum weitergehen soll, das neu konzipiert und mit einem seit Langem diskutierten Haus der Geschichte verbunden werden soll. Daher muss das ehemalige Museum für Völkerkunde redimensioniert werden. Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl will nun in einer parlamentarischen Anfrage an Ostermayer wissen, wie es weitergeht.
Zinggl spart nicht mit Kritik: Die Redimensionierung sei nur der „vorläufig letzte Höhepunkt“ verfehlter Vorgangsweisen rund um das Weltmuseum, die eine „kulturpolitische Schande“ seien: Die Institution sei von der „Kulturpolitik systematisch ruiniert worden, was über mehr als zehn Jahre mit Versprechungen und Beruhigungen verdeckt wurde“.
Zinggl bezweifelt, dass die fürs Weltmuseum (WM) budgetierten 27,5 Millionen Euro für zwei Museen und deren Betrieb reichen werden, und er fordert die Ausgliederung des WM aus dem KHM, mit dem es inhaltlich nichts zu tun habe. „Warum wird das WM ständig verkleinert, obwohl es eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Kulturgütern beherbergt?“ Vergleichbare Museen wie Berlins Humboldt-Forum oder Lyons Musée de Confluences würden ausgebaut. Ferner fordert Zinggl ein „Haus der Kulturen“ als Signal für die „kulturelle Vielfalt“ in Österreich. Ostermayer hatte die Redimensionierung des WM neu gefordert, weil 2,8 Millionen Euro Betriebskosten nach dem Ausbau nicht kalkuliert wurden. 9000 Quadratmeter müssen für beide Museen reichen, so Ostermayer. (bp)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.01.2015)