Ohne den Ölpreisrückgang wäre die Teuerung im Dezember deutlich höher ausgefallen. Die Inflationsrate für das Gesamtjahr 2014 lag bei 1,7 Prozent.
Die Inflationsrate ist in Österreich im Dezember dank des Ölpreisrückgangs auf 1,0 Prozent gesunken, nach noch 1,7 Prozent im November. Es ist das die geringste Teuerung seit Februar 2010. Ohne Öl- und Spritpreisrutsch hätte die Inflation freilich 1,6 Prozent betragen, wie die Statistik Austria am Freitag erklärte. Im Gesamtjahr 2014 betrug die Inflationsrate 1,7 Prozent, nach 2,0 Prozent 2013.
Der für die Eurozone errechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs sank im Dezember auf 0,8 Prozent - im November hatte die Teuerung im Jahresabstand noch 1,5 Prozent betragen. Der meist über dem allgemeinen VPI liegende Preisanstieg beim Pensionisten-Warenkorb betrug im Dezember 1,2 Prozent, nach 1,7 Prozent im November. Im Monatsabstand, von November auf Dezember, blieb das allgemeine Preisniveau (VPI) und jenes gemäß HVPI unverändert, beim Pensionisten-Preisindex gab es einen Rückgang um 0,1 Prozent.
Gastronomie teurer
Haupttreiber im Dezember waren im Jahresabstand "Restaurants und Hotels" mit im Schnitt 2,7 Prozent Preisanstieg. Bei "Wohnung, Wasser, Energie" dämpfte sich das Plus auf 1,0 Prozent ab - nach 1,6 Prozent Jahres-Anstieg im November -, weil die 5,1-prozentige Verteuerung der Mieten durch Haushaltsenergie-Verbilligungen von 2,9 Prozent kompensiert wurde (Heizöl -19,8 Prozent, Strom -0,9 Prozent, Gas +0,6 Prozent, Fernwärme +5,7 Prozent).
"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" waren im Dezember ebenfalls "nur" um 1,0 Prozent teurer als ein Jahr davor, Nahrungsmittel allein legten 0,7 Prozent zu. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich im Schnitt um 3,1 Prozent, etwa Bohnenkaffee um 9,3 Prozent.
Bekleidung und Schuhe billiger
Um 1,6 Prozent markant rückläufig waren die Preise der Ausgabengruppe "Verkehr" infolge der Sprit-Verbilligung von 11,2 Prozent binnen Jahresfrist; im November war Verkehr im Jahresabstand noch 0,4 Prozent kostspieliger gewesen. Heizöl kam im Dezember 19,8 Prozent günstiger als ein Jahr davor. "Bekleidung und Schuhe" verbilligten sich um 1,8 Prozent, dabei Bekleidungsartikel um 2,5 Prozent.
Im Monatsabstand war ebenfalls der Sektor Verkehr mit minus 1,3 Prozent der Hauptpreisdämpfer, Sprit verbilligte sich in der kurzen Zeit um 6,5 Prozent. Haupttreiber waren mit plus1,9 Prozent Restaurants und Hotels, saisonal wurden Beherbergungsdienstleistungen 11,6 Prozent teurer.
Der "Mikrowarenkorb", der vor allem Nahrungsmittel enthält und den typischen täglichen Einkauf widerspiegelt, kostete im Dezember im Jahresabstand um 0,8 Prozent mehr (November +1,3 Prozent). Der "Miniwarenkorb" für den wöchentlichen Einkauf (neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Sprit) kam im Jahresabstand um 1,2 Prozent billiger (November +0,6 Prozent).
Wohnen mit stärkstem Preisschub
Die Teuerungsrate von 1,7 Prozent im Gesamtjahr 2014 war laut Statistik Austria die bisher viertniedrigste in diesem Jahrestausend, noch tiefer lag sie lediglich 2009, 2006 und 2003. Zudem war die Inflation in Österreich voriges Jahr auch geringer als in den drei vorhergehenden Jahren 2013 bis 2011.
Die stärksten Preisschübe kamen 2014 von Wohnen, Bewirtungsdienstleistungen und Nahrungsmitteln, während es bei Sprit die deutlichsten Preisrückgänge gab. "Wohnung, Wasser, Energie" übte mit im Schnitt 1,6 Prozent Verteuerung den massivsten Einfluss auf den VPI nach oben aus (rein rechnerisch +0,30 Prozentpunkte); dabei stachen vor allem die um 4,0 Prozent teureren Mieten ins Auge.
Zweitstärkster Preistreiber waren 2014 Restaurants und Hotels mit im Schnitt 2,9 Prozentgefolgt vom Bereich "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke", der mit 2,0 Prozent Teuerung das Gesamtjahr abschloss. Der Sektor "Verkehr" stellte sich - dank der Öl- und Spritverbilligungen im zweiten Halbjahr - über das gesamte Jahr gesehen fast preisstabil dar.
(APA)