Der tschechische Journalist, der die Affäre ins Rollen gebracht hat, ist überzeugt, dass Zilk unter dem Schutz des US-Geheimdienstes stand.
Er hat die neuerliche Berichterstattung um die angebliche Spionage-Tätigkeit des verstorbenen Wiener Altbürgermeisters Helmut Zilk ins Rollen gebracht. Jiri Stastny, Journalist bei der tschechischen Tageszeitung "Mlada fronta Dnes", schrieb in seinem Artikel allerdings nicht nur über eine Zuliefer-Funktion Zilks für den Geheimdienst der CSSR. Stastny zufolge hatte Zilk auch Kontakte zur amerikanischen CIA.
"Davon bin ich überzeugt", erklärte Stastny am Dienstag. Er habe dafür bestimmte Quellen, die er jedoch nicht nennen wolle. Der Autor stützt sich unter anderem darauf, dass es für eine ganze Reihe von Historikern und Geheimdienst-Experten "unverständlich" sei, dass Zilk weiter Karriere machen konnte, nachdem seine Zusammenarbeit mit dem tschechoslowakischen Geheimdienst durch den in die USA geflohenen tschechoslowakischen Geheimdienstoffizier Ladislav Bittmann bekanntgeworden sein musste.
"Zilk musste laut ihnen unter dem Schutz der CIA gestanden haben, für die auch Bittmann gearbeitet hat", sagte der Journalist. Die Frage sei nur, ob Zilk schon in der Zeit der Kontakte mit dem kommunistischen Geheimdienst oder erst nach der Flucht Bittmanns für die CIA gearbeitet habe. Die volle Wahrheit, erklärte der Prager Historiker Prokop Tomek am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal", könne erst die Öffnung der CIA-Archive ans Licht bringen.
(APA)