Türkinnen bekommen doppelt so viele Kinder wie Österreicherinnen

Symbolfoto: Tuerkische Familie in Wien Photo: Michaela Seidler
Symbolfoto: Tuerkische Familie in Wien Photo: Michaela Seidler(c) Die Presse (Michaela Seidler)
  • Drucken

Türkische Frauen in Österreich brachten 2007 im Schnitt 2,61 Kinder zur Welt, die durchschnittliche Kinderzahl der Österreicherinnen lag bei 1,29. Das geht aus neuen Zahlen des Innenministeriums hervor.

Türkische Frauen in Österreich bekommen mehr als doppelt so viele Kinder wie Österreicherinnen. Während Türkinnen 2007 im Schnitt 2,61 Kinder und Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien 1,96 Kinder zur Welt brachten, lag die durchschnittlicher Kinderzahl bei den Österreicherinnen bei 1,29. Auch beim durchschnittlichen Alter der Mutter bei der Geburt des ersten Kindes waren Türkinnen mit 23,8 Jahren deutlich jünger als die Österreicherinnen mit 27,9 Jahren. Entsprechend hoch ist auch die durchschnittliche Haushaltsgröße der Türken mit 3,76 Personen. Der durchschnittliche österreichische Haushalt besteht hingegen aus 2,28 Personen. Das geht aus den heute vom Innenministerium präsentierten Zahlen hervor.

Interessant ist auch die Statistik zu "gemischten Ehen": Während bei Eheschließungen zwischen Österreichern und Türken in 70 Prozent der Fälle die Frau der einheimische Part war, waren bei 76 Prozent der Ehen mit Asiaten die Frauen der ausländische Teil.

Bei Afrikanern war in 67 Prozent der Fälle die Frau die Einheimische. Insgesamt wurden 2007 18,2 Prozent der Eheschließungen zwischen Österreichern und Ausländern geschlossen; bei 62 Prozent davon waren die Bräutigame Österreicher und bei 38 Prozent die Bräute.

Migranten mit geringerer Erwerbsquote als Inländer

Insgesamt haben Migranten eine geringere Erwerbsquote als Inländer. Lag diese 2007 bei Österreichern bei 79,1 (Männer) und 66,3 (Frauen) Prozent, war sie bei Nicht-Österreichern deutlich niedriger (Frauen 56,1 und Männer 75 Prozent). Große Differenzen gibt es auch bei der höchst abgeschlossenen Ausbildung der Erwerbstätigen. Nur die Hälfte der Zuwanderer hatte eine Fachausbildung oder Matura, bei den Österreichern sind es 66 Prozent. Bei den Türken ist der Unterschied noch signifikanter: Nur 27 Prozent der Erwerbstätigen hat eine Fachausbildung oder Matura und ganze 68 Prozent nur Pflichtschulabschluss. Entsprechend ist auch die Arbeitslosenquote bei Ausländern höher als bei Inländern.

Fast 1,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund

Insgesamt sind 2007 107.000 Menschen zu- und 74.000 abgewandert. Die größte Zuwanderergruppe waren die Deutschen mit 18.000. Im Ländervergleich lag die Zuwanderung nach Österreich im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2006 mit rund 13 Personen je 1000 Einwohner in oberen Drittel der europäischen Staaten, nur in Luxemburg, der Schweiz, Irland und Spanien war sie höher.

Seit 1961 ist der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung von rund 1,4 auf über zehn Prozent angestiegen, 1,427 Millionen Menschen haben einen Migrationshintergrund.

Meiste Zuwanderer aus Serbien

Die meisten Zuwanderer (bereits eingebürgerte und ausländische Staatsangehörige) kommen aus Serbien und Montenegro (206.000), die zweitgrößte Zuwandergruppe sind die Deutschen (rund 200.000), dahinter folgen die Türken (180.000), Bosnier (130.000), Kroaten (70.000), Polen (58.000) und Rumänen (56.000).

Der Anteil an tatverdächtigen Ausländern lag 2008 bei 22 Prozent und damit über dem ausländischen Bevölkerungsanteil von zehn Prozent. Weitere fünf Prozent der Tatverdächtigen waren als Touristen oder illegal in Österreich. Knapp 30 Prozent der verurteilten Personen 2007 waren Ausländer. In den Haftanstalten lag der Ausländeranteil bei 46 Prozent, wobei hier auch Untersuchungshäftlinge mitgezählt sind.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.