Raiffeisen: "Grexit" könnte Euro auf 0,85 Franken drücken

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(c) APA/EPA/JENS BUETTNER (JENS BUETTNER)
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Verlässt Griechenland die Eurozone, dürfte der Franken laut einer Raiffeisen-Analyse wieder den Höchststand zum Euro erreichen.

Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Euro-Mindeskurs von 1,20 Franken überraschend aufhob, stürzte der Kurs ab. Dienstagfrüh lag er bei knapp über einem Franken. In den kommenden Monate dürfte der Franken laut einer aktuellen Raiffeisen-Analyse um diese Marke pendeln oder sogar darunter liegen. Denn diverse negative Faktoren, wie die Geldpolitik der EZB, die bevorstehende Griechenland-Wahl und die Krise in der Ukraine, schwächen die Gemeinschaftswährung. Noch weiter nach unten dürfte es nach Ansicht der Analysten gehen, wenn Griechenland die Eurozone verlässt ("Grexit"). Dann "dürfte der Franken die bereits gesehenen Höchststände von 0,85 wohl neuerlich erreichen oder sogar überschreiten", so die Raiffeisen-Analysten.

Gegen den nach wie vor existenten Aufwertungsdruck werde die SNB weiter versuchen zu intervenieren, wenn auch nun ohne dezidierter Interventionsmarke, heißt es in der Analyse weiter. Im Vergleich zu früher dürfte dies aber jetzt ungleich schwieriger werden. Zwischen 2013 und dem dritten Quartal 2014 seien de facto keine Interventionen notwendig gewesen, um den Kurs oberhalb der 1,20 zu halten, "die Worte der SNB haben gereicht".

"Versprechen gebrochen"

Die SNB habe ihr "Versprechen", einen Mindestkurs von 1,20 Franken zu halten, gebrochen und damit nach Ansicht der Raiffeisen-Experten massiv an Glaubwürdigkeit eingebüßt. "Erst ein paar Tage davor hat Notenbankvize Danthine noch darauf hingewiesen, dass die Interventionsmarke ein wichtiger Eckpfeiler der Schweizerischen Geldpolitik sei." Darüber hinaus können die Analysten die Begründung der SNB nicht nachvollziehen.

(APA)


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