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Nachrichten Meinung Magazin
Eurogroup Finance Ministers Meet In Brussels
Österreich

Schmähpreis: Ein ''Schandfleck'' für Juncker und Henry am Zug

Das Netzwerk Soziale Verantwortung hat den "Schandfleck des Jahres" für unverantwortliche Unternehmen und Personen verliehen.
20.02.2015 um 22:25
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Hauptbild • Eurogroup Finance Ministers Meet In Brussels • (c) Bloomberg (Jock Fistick)
Über einen Monat lang wurde per Internet abstimmt, wer dieses Jahr den "Schandfleck des Jahres"-Publikumspreis erhält. Sechs Nominierte Unternehmen bzw. Personen, die sich laut Jury besonders verantwortungslos verhielten, standen zur Auswahl. Freitagabend war es dann so weit: Im OFF-Theater Wien wurde der Schmähpreis vom Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) verliehen.
Eurogroup Finance Ministers Meet In Brussels
Der Jurypreis ging an Jean-Claude Juncker. Der heutige EU-Kommissionspräsident hat sich in seiner Zeit als Luxemburgs Finanzminister äußerst großzügig gegenüber internationalen Konzernen erwiesen. Das wurde im Vorjahr von einem Journalisten-Recherchenetzwerk aufgedeckt.
(c) Bloomberg (Jock Fistick)
Henry am Zug Ungarn heimste den diesjährigen Publikumspreis ein. Mit 34 Prozent der 6093 abgegebenen Stimmen ist es der eindeutige Sieger der Abstimmung. Das ÖBB-Cateringservice geriet wegen Lohndumping ins Kreuzfeuer der Kritik. "Viele Angestellte arbeiten auch in Österreich, werden aber zu ungarischen Konditionen entlohnt – bloß ein Drittel dessen, was ihre österreichischen KollegInnen bekommen", hieß es auf der Schmähpreis-Seite.

Klicken Sie weiter zu den heurigen Nominierten ...
(c) ÖBB/ Harald Eisenberger (�BB/ Harald Eisenberger)
4th Crocow Waiters Run 4th Cracow Waiters Run on November 5 2014 in Cracow Poland EN_01152661_0013
Plachutta lässt den Angestellten offenbar nichts druchgehen. Restaurant-Geschäftsführer Mario Plachutta hat einen Kellner gefeuert, weil er sich seine mitgebrachten Erdbeeren mit 50 Gramm Betriebszucker versüßen wollte. Offenbar kein Einzelfall: Beim Arbeitsgericht wurde schon gestritten, weil ein Mitarbeiter unrasiert im Restaurant erschien.
(c) imago/Eastnews (imago stock&people)
R�UMUNG DER ´PIZZERIA ANARCHIA´
Während die Castella GmbH (heute Eterna GmbH) nicht allen ein Begriff sein dürfte, war die "Pizzeria Anarchia" im Sommer in aller Munde. Fast 1500 Polizisten rückten zur Räumung des besetzten Hauses in Wien Leopoldstadt aus. Der Vorwurf gegen den Eigentümer: "Rücksichtslose Mietspekulation".
(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
Visitors look around at an IKEA store in Gwangmyeong
Gegen den Möbelriesen Ikea gibt es eine ganze Reihe an Vorwürfen: Verletzung von Arbeitsrechten, "Greenwashing" und Irreführung der Öffentlichkeit. Außerdem sei das Unternehmen ein "Lehrbeispiel dafür, wie mit allen erdenkbaren Tricks Steuern gespart werden können."
(c) REUTERS (NEWS1)
File photo of people posing with mobile devices in front of projection of Samsung logo in Zenica
Mit Samsung ist ein zweiter internationaler Konzern für den Schandfleck nominiert. Auch hier wiegen die Vorwürfe schwer: Es komme immer wieder zu Arbeitsunfällen und Gesundheitsschädigungen, schreibt das Netzwerk Soziale Verantwortung.

>>> zur "Schandfleck"-Website
(c) REUTERS (DADO RUVIC)
Auch für das Jahr 2013 war der "Schandfleck des Jahres" verliehen worden: Der Jury-Preis ging damals an die Bundestheater Holding für das Outsourcing von 400 Platzanweiser an die umstrittene Sicherheitsfirma G4S.

Im Bild (rechts): Bei der Verleihung mit dabei war auch der ehemalige Billeteur Christian Diaz, der die Zustände im Burgtheater öffentlich anprangerte.
Markus.Sauschlager
Mit dem Publikumspreis, der via Internet-Abstimmung ermittelt wurde, wurde für das Jahr 2013 die Andritz Hydro GmbH "ausgezeichnet". Rund ein Drittel der 4526 abgegebenen Stimmen gingen an das Unternehmen.

Begründung für die Nominierung ist die Beteiligung des Grazer Unternehmens am Staudammprojekt Xayaburi in Laos, "in deren Folge Menschen vertrieben werden und weitreichende Zerstörungen der Umwelt zu erwarten sind".
Andritz
Drei weitere Nominierte standen damals zur Auswahl, darunter das Lebensministerium. Begründung: Der damalige Minister Nikolaus Berlakovich stellte sich gegen ein Verbot von Pestiziden, "die für den Tod von Bienen mitverantwortlich sind". Außerdem habe er "fragliche Biokraftstoffe gefördert und nichts unternommen hat, um den Rückgang des Mehrwegsystems von Getränkeverpackungen zu stoppen."
(c) APA/BKA/ANDY WENZEL (BKA/ANDY WENZEL)
Auch die MA 48 war ins Visier des Netzwerks geraten, weil sie Abfallberater bis zu 15 Jahre nicht angestellt hat. "Erste Urteile im August bestätigten die Scheinselbstständigkeit ihrer Tätigkeit. Die MA 48 musste sie einstellen, hat dies jedoch nicht entsprechend ihrer Qualifikation getan. Die MA 48 spielt auf Zeit und erkennt die Präjudizwirkung der Urteile nicht an", heißt es auf der Homepage.
MA 48
Mit Apple war auch ein internationaler Konzern unter den Nominierten für den österreichischen Schmähpreis. Begründung: Das Unternehmen habe nach den "weltweiten Protesten gegen die Arbeitsbedingungen bei seinem Zulieferer Foxconn Teile seiner Produktion im Juni zu dem taiwanesischen Zulieferer Pegatron verlagert, der ebenfalls aufgrund seiner schlechten Beschäftigungspolitik in den Medien war."


(c) EPA (YM YIK)

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