Spaß steht auf dem Speiseplan

Wake-UP. Bei der zweiten Ausgabe der neuen „Presse“-Veranstaltungsserie gab willhaben.at Einblick, wie höchste Ansprüche und Freude an der Arbeit gut zusammenpassen können.

Das „Air Sandwich“ ist ein Problem. Gemeint sind nicht die beiden Toastscheiben mit einem Hauch von Nichts dazwischen, mit denen Reisende auf Kurzstreckenflügen abgespeist werden. Vielmehr beschreibt das „Air Sandwich“ die Situation, dass das Management klare Vorstellungen hat und die Mitarbeiter geschäftig vor sich hin arbeiten – aber sich zwischen den zwei (Toastbrot-)Ebenen nichts befindet: Das Fleisch in Form von Abstimmung, Priorisierung, Verantwortungsbewusstsein, Information und Begeisterung fehlt.



Bei willhaben.at lässt sich vom Job über die Wohnung bis zum Gebrauchtwagen alles Mögliche finden. Im Wiener Büro des Online-Anzeigenportals gibt es kein „Air Sandwich“. Das sagten willhaben.at-Geschäftsführerin Sylvia Dellantonio und ihr Corporate Culture Coordinator Fred Gratzer beim „Presse“-Wake-up.

Bei der zweiten Auflage der Frühstücksserie für Geschäftsführer, Personal- und Marketingverantwortliche zeigten die beiden Gründe für den Erfolg des Unternehmens auf. Oder, wie sie es formulierten, wie Unternehmenskultur Höchstleistung und Wachstum ermöglicht. 2010 waren noch 45 Mitarbeiter an Bord, mittlerweile fiebern 140 Mitarbeiter der dreimillionsten Online-Anzeige entgegen.

Alle Mitarbeiter planen mit
„Wir orientieren uns an der Planungs- und Steuerungsmethode Hoshin Kanri“, sagte Dellantonio. Diese etwa vom Autohersteller Toyota angewandte Methode ist darauf ausgerichtet, die langfristigen Ziele – wie im Fall von willhaben.at die Zugriffszahlen in den kommenden drei Jahren zu verdreifachen – in Jahresetappen aufzuteilen. In diesen Prozess werden alle Mitarbeiter einbezogen, und die kaskadenartige Umsetzung wird vereinbart. Der Jahresfokus ist damit für alle verständlich, nachvollziehbar und erspart umständliches Erklären und Diskutieren.

Umgesetzt werden die Aufgaben in einer Art Matrixorganisation, in der zwar jeder Mitarbeiter einer Führungskraft zugeordnet ist. Aber nicht jedes Thema hat immer auch eine vordefinierte Zuständigkeit. Das eröffnet viele Möglichkeiten, denn „interdisziplinäres und verschränktes Arbeiten wird notwendig, Entscheidungen werden quer über alle Ebenen getroffen“.



Das setzt Führungskräfte voraus, die Ziele vor- und Verantwortung übergeben, die Ergebnisse kommunizieren und regelmäßig über den Stand der Dinge informieren. „Diese Kultur wird von unseren Führungskräften auch vorgelebt“, so Gratzer.
Abteilungen verbinden

Genau diese Kultur lässt viel Raum für Spaß an der Arbeit – und am Rundherum: Neue Mitarbeiter erleben die „will-mehr-wissen-Tage“, jeder Mitarbeiter lacht von einer Fotowand. Das willhaben.at-Frühstück wird jeden ersten Freitag im Monat von einer anderen Abteilung bereitet, die Mitarbeiter organisieren Spieleabende oder nehmen gemeinsam an Sportveranstaltungen teil.

„Sind Leute aus mehreren Bereichen dabei, beteiligt sich das Unternehmen an den Kosten“, sagt Gratzer. Außerdem wird viel gefeiert, wenn auch nicht mehr so oft wie in der Gründungsphase. Und: Die „Willhabinger“, wie sie sich selbst nennen, kochen täglich miteinander. Oft gibt es Pasta. Aber nie „Air Sandwiches“.

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