Seit dem Tod des ersten Königs der Monarchie, Abdelaziz Ibn Saud, waren alle Herrscher Kinder des Staatsgründers. Er hatte 43 Söhne gezeugt.
Wer wird nächster König in Saudiarabien? Diese Frage beschäftigt das Land seit Jahren. 1953 starb der erste König der islamisch-konservativen Monarchie, Abdelaziz Ibn Saud. Alle Herrscher danach waren Kinder des Staatsgründers, der 43 Söhne zeugte.
Bisher übernahm immer der älteste Bruder des bisherigen Königs die Macht, soweit er als qualifiziert angesehen wurde. Doch die Regelung führte dazu, dass seit langem ältere Männer an die Macht kamen. Als der jetzt verstorbene Abdullah das Zepter übernahm, war er schon 81.
Neuer König ist Kronprinz Salman, der auch schon 79 Jahre alt ist. Er hatte Abdullah zuletzt öffentlich vertreten, als dieser mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus kam. Salman ist einer von sieben Söhnen, die der Staatsgründer mit seiner Lieblingsfrau Hassa al-Sudairi zeugte. Die "Sudairi-Sieben" hatten lange eine starke Stellung im saudischen Königshaus.
Auf Rang zwei der Thronfolge steht Prinz Muqrin, der 69 Jahre alte Halbbruder von Abdullah. Er ist der jüngste Sohn des Staatsgründers und ehemaliger Geheimdienstchef des Landes. Im Frühjahr 2014 ernannte ihn Abdullah zum stellvertretenden Kronprinzen. Damals gab es Gerüchte, Kronprinz Salman sei krank und nicht in der Lage, den Thron zu besteigen.
Einer Revolution käme es gleich, sollte ein Vertreter von Ibn Sauds Enkelgeneration an die Macht kommen. Abdullah berief schon 2007 eine Nachfolgekommission, um einen solchen Übergang zu ermöglichen. Es lässt sich aber nicht sagen, welche Rolle sie tatsächlich spielt.
(APA/dpa)