Wien sucht Nachfolger für "Silberpfeile"

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71 "Silberpfeile" sind noch in Wien unterwegsClemens Fabry / Die Presse
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Nach dem Match um die neuen Straßenbahnen starten die Wiener Linien bald die nächste Ausschreibung. Diesmal geht es um neue U-Bahn-Züge.

Nach dem Duell um die Straßenbahnen samt gerichtlichem Nachspiel steht in der Bundeshauptstadt das nächste Match um einen Großauftrag für öffentliche Verkehrsmittel an. Denn die Wiener Linien werden demnächst neue U-Bahn-Züge ausschreiben. Das bestätigte ein Sprecher der Verkehrsbetriebe am Freitag. Die Ausschreibung soll noch im ersten Quartal 2015 starten.

Das neue Wagenmaterial wird einerseits die schon in die Jahre gekommenen "Silberpfeile" ersetzen. Von diesen sind derzeit noch 71 Züge im U-Bahn-Netz unterwegs. Wobei durch die nächste Tranche sicher nicht alle alten Garnituren ausgemustert werden können, hieß es. Andererseits denkt man bei den Wiener Linien auch schon an die projektierte Verlängerung der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz bzw. an das erste Teilstück der U5 bis zum Alten AKH. Die Eröffnung dieser Streckenteile ist für 2025 bzw. 2027 geplant.

Größenordnung: Etwa 500 Millionen Euro

Details wie etwa die Anzahl der Züge oder die vorgesehenen Lieferzeiten wollte der Sprecher noch nicht bekannt geben. Auch das Auftragsvolumen steht noch nicht fest. Es dürfte sich allerdings in einer vergleichbaren Größenordnung des jüngsten Straßenbahnauftrags, um den Siemens und Bombardier gerittert hatten, liegen. Dafür hatten die Wiener Linien mehr als eine halbe Milliarde Euro veranschlagt.

"Wir bereiten das Ausschreibungsverfahren gerade vor", so der Sprecher. So viel könne man allerdings schon sagen: Bei den neuen Zügen wird es sich um Durchgangswagen handeln. 52 solcher "V-Züge" sind bereits jetzt in Wien unterwegs.

U6 nicht betroffen

Die U6 betrifft die Ausschreibung übrigens nicht. Auf ihrer Trasse, die sich technisch von allen anderen U-Bahn-Linien unterscheidet, fahren Garnituren von Bombardier. Die Wiener Linien hatten erst unlängst diese Flotte aufgestockt - u.a. für Intervallverdichtungen zu den Stoßzeiten. Alle anderen Züge, die derzeit im Wiener Untergrund unterwegs sind, stammen aus Siemens-Werkstätten.

(APA)

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