In 425 Gemeinden stellt die ÖVP derzeit die Bürgermeister. 1.519.491 Bürger sind wahlberechtigt. Gegen 17 Uhr ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen.
Bei überwiegend bewölktem Winterwetter mit Temperaturen um null Grad sind am Sonntag die niederösterreichischen Kommunalwahlen in 570 der 573 Gemeinden des Landes in Szene gegangen. Einer der ersten im Wahllokal war Landeshauptmann Erwin Pröll. Er gab bereits um 10 Uhr in Begleitung von Ehefrau Elisabeth im Dorfzentrum seines Heimatortes Radlbrunn (Bezirk Hollabrunn) seine Stimme ab. Die letzten Wahllokale schließen um 17 Uhr.
Mit dem niederösterreichischen Urnengang ist der Startschuss in das heutige Superwahljahr gefallen: In Österreichs größtem Bundesland sind heute 1.519.491 Bürger aufgerufen, über ihre Gemeindevertretungen zu bestimmen. Das Land, das Pröll mit seiner ÖVP seit 1992 fest in der Hand hält, ist auch auf Gemeindeebene tiefschwarz.
In 425 Gemeinden stellt die ÖVP derzeit die Bürgermeister – unter ihnen finden sich übrigens nur 33 Frauen. Wie stark die Volkspartei ist, zeigt auch, dass sie als einzige Partei Kandidaten im ganzen Land unter der Enns – also in allen Gemeinden – aufstellen kann und auch aufstellt. Die SPÖ kandidiert in elf Gemeinden nicht und wurde in Leitzersdorf ausgeschlossen. 130 Gemeinden steht ein roter Bürgermeister vor. Ebenso wie in der ÖVP ist der Frauenanteil gering: Nur 16 Bürgermeisterinnen gehören der SPÖ an.
Die Freiheitlichen treten in 341 Gemeinden an. Sie hoffen, erstmals einen der ihren an die Spitze der Kommune zu bringen. Die Grünen kandidieren wiederum in 126 Gemeinden. Erstmals wollen übrigens die Neos in die Gemeinderäte einziehen – sie haben Kandidaten in 43 Gemeinden aufgestellt.
Die Wahlbeteiligung vor fünf Jahren betrug 71,6 Prozent. Auf die ÖVP entfielen 51,5 Prozent der Stimmen, auf die SPÖ 33,8 Prozent. Die Freiheitlichen erhielten knapp sechs, die Grünen 3,4 und sonstige Listen 5,3 Prozent.
Nach Niederösterreich geht es dann Schlag auf Schlag: In Kärnten finden am 1. März Gemeinderatswahlen statt, in Vorarlberg am 15.März und eine Woche später, am 22.März, in der Steiermark. Heuer sind auch vier Landtage zu wählen – in einem schwarzen Bundesland (Oberösterreich) und in drei roten (Wien, Steiermark und Burgenland). Gestartet wird am 31. Mai im Burgenland, wo die SPÖ mit 48,3 Prozent der Stimmen die Hälfte der Mandate hält. Dann wird im rot-grünen Wien gewählt, voraussichtlich am 14.Juni. Bestätigen will das noch niemand. In Oberösterreich, der Heimat von ÖVP-Chef Reinhold Mittlerlehner, ist es ebenso wie in der Steiermark im Herbst so weit.
Alle Ergebnisse der niederösterreichischen Gemeinderatswahlen ab 17 Uhr auf: diepresse.com/grwahl