Deutschlands Kanzlerin forderte vom Kremlchef in einem Telefonat, "im Sinne einer Umsetzung von Minsk mit Nachdruck auf die Separatisten einzuwirken".
Nach dem Tod von mehr als 30 Menschen bei einem Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Mariupol hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Russland aufgefordert, seinen Einfluss auf die Rebellen geltend zu machen. Merkel habe am Sonntag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert, teilte ein Sprecher der deutschen Regierung mit.
Dabei habe sie Putin aufgefordert, neue Eskalationen zu verhindern und "im Sinne einer Umsetzung von Minsk mit Nachdruck auf die Separatisten einzuwirken". Der Angriff auf Mariupol sei nach Einschätzung von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) durch von Russland unterstützte Separatisten ausgeführt worden, erklärte der Sprecher. Dies sei ein eindeutiger und durch nichts zu rechtfertigender Bruch der in Minsk vereinbarten Waffenruhe. Es müsse alles daran gesetzt werden, zu einer friedlichen Lösung zu kommen und die Minsker Vereinbarungen umzusetzen.In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko sprach Merkel den Angaben zufolge ihr Beileid zu den jüngsten zivilen Opfern aus.
Bei dem Beschuss eines Wohngebietes in Mariupol waren am Samstag nach ukrainischen Angaben mindestens 30 Menschen getötet und mehr als 80 verletzt worden. Für die Tat machen NATO und Ukraine die prorussischen Separatisten verantwortlich. EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte, die Europäische Union müsse ihre Politik auf Basis "kalter Tatsachen und nicht von Illusionen" verschärfen.
(APA/Reuters)