Asyl: Kärnten schafft die Quote nicht

Landeshauptmann Peter Kaiser
Landeshauptmann Peter Kaiser APA/GERT EGGENBERGER
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Das südlichste Bundesland hält derzeit bei 94 Prozent. 90 im Jänner eingetroffene Asylwerber wurden noch nicht untergebracht.

Kärnten schafft es nicht, die Asylquote bis Ende der Woche zu erfüllen. "Wir sind jetzt das erste Mal über 2000 Plätze", sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Das entspricht laut Flüchtlingsreferat 94 Prozent der Quote. Für 90 Asylwerber, die im Jänner neu dazu gekommen seien, müsse man die Unterkünfte erst schaffen, sagte Kaiser. "Man braucht dafür etwa vier bis sechs Wochen."

Barbara Payer, Flüchtlingsbeauftragte des Landes, sagte zum ORF, das Land habe "mit Hochdruck" an der Schaffung von zusätzlichen Betten gearbeitet, die Steigerung im Jänner mit 90 zusätzlich unterzubringenden Asylwerbern, habe man aber "in Bettenkapazität nicht mehr abbilden können". Die Suche nach weiteren Quartieren sei im Laufen. Kaiser: "Wir werden bis Mitte, Ende Februar diese 90 Plätze haben."

Kaiser wegen Plänen für Flüchtlingsheim in Tarvis besorgt

Kaiser zeigte sich indes auch besorgt wegen Plänen für die Errichtung eines Flüchtlingsheims in der italienischen Grenzstadt Tarvis. Wie die friaulische Tageszeitung "Il Messaggero Veneto" berichtete, hat er diesbezüglich einen Brief an die Präsidentin der Region Friaul Julisch Venetien, Debora Serracchiani, geschickt.

In der leer stehenden Kaserne sollen zunächst 150 Asylwerber untergebracht werden. Nicht ausgeschlossen wird jedoch, dass im Fall eines Endausbaus bis zu 1500 Personen im Erstaufnahmezentrum untergebracht werden könnten. Der Landeshauptmann meinte in seinem Schreiben, es sei zu befürchten, dass illegale Grenzübertritte zunehmen würden. Kaiser ersuchte Serracchiani um nähere Informationen zu diesem Vorhaben.

Gegen die Errichtung des Aufnahmezentrums für Flüchtlinge protestiert auch Renato Carlantoni, Bürgermeister von Tarvis. Die Gemeinde mit 4700 Einwohnern sei nicht in der Lage, Hunderte von Flüchtlingen aufzunehmen. Der Bürgermeister hat in den vergangenen Wochen 1700 Protestunterschriften gegen das Heim gesammelt.

(APA)

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