Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg weist den Vorwurf des russischen Präsidenten zurück. Dieser sagte weiters, das Ziel der Nato sei, Russland klein zu halten.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den russischen Vorwurf zurückgewiesen, in der Ukraine sei eine NATO-Legion freiwilliger Kämpfer im Einsatz. Das sei Unsinn, sagte Stoltenberg zu Journalisten. "Es gibt keine NATO-Legion." Die ausländischen Kämpfer in der Ukraine seien russische Streitkräfte, und Russland unterstütze die Separatisten mit Ausrüstung.
"Wir sprechen oft von einer ukrainischen Armee. Zum Teil sind es wirklich offizielle Einheiten der Streitkräfte, zu einem bedeutenden Anteil sind es aber sogenannte 'nationalistische Freiwilligen-Bataillone'", sagte Putin am Montag bei einem Treffen mit Studenten der Gorny-Bergbauuniversität in Sankt Petersburg.
"Das ist nicht einmal eine Armee, es ist eine ausländische Legion. In diesem Fall ist es eine ausländische NATO-Legion", sagte Putin weiter. Deren Ziel sei es, Russland geopolitisch klein zu halten.
"Foreign Fighters" im Ukraine-Konflikt
Nach dem Beschuss von Mariupol am Samstag, bei dem 30 Menschen getötet wurden, war ein Video aufgetaucht, in dem ukrainische Soldaten zur Hilfe eilen. Einer der Beteiligten sprach Englisch. In den sozialen Medien wurden Vermutungen geäußert, aus welchem Land dieser Mann stammt. Auch sollen einige Polen auf Seiten der Ukrainer kämpfen. Auf prorussischer Seite sind in der Ostukraine zahlreiche ausländische Kämpfer beteiligt, namentlich aus verschiedenen russischen Teilrepubliken, aus Tadschikistan, Serbien und Armenien.
Weiters verfolge die ukrainische Armee nicht die nationalen Interessen der Ukraine. "Wir sprechen oft von einer ukrainischen Armee. Zum Teil sind es wirklich offizielle Einheiten der Streitkräfte, zu einem bedeutenden Anteil sind es aber sogenannte 'nationalistische Freiwilligen-Bataillone'", sagte Putin am Montag bei einem Treffen mit Studenten der Gorny-Bergbauuniversität in Sankt Petersburg.
Putin spricht von "Bürgerkrieg"
Kiew weigere sich, den Weg einer friedlichen Beilegung des Konflikts im Donbass zu gehen, und habe die Waffenruhe für eine Umgruppierung seiner Kräfte genutzt, fügte der Präsident hinzu. "Tausende Menschen sind ums Leben gekommen. Das ist natürlich eine reale Tragödie", betonte er. Im Grunde genommen stellen diese tragischen Ereignisse "einen Bürgerkrieg dar". "Viele in der Ukraine begreifen das aus meiner Sicht bereits sehr gut", so Putin. Aus ukrainischer Regierungssicht ist der Konflikt in der Ostukraine maßgeblich der Einmischung Russlands und der Versorgung der lokalen Kämpfer durch russische Waffen zu verdanken.
Außenminister Sergej Lawrow sagte derweil in Moskau, die russische Regierung wolle sich für neue Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine und der Separatisten bis zum Ende der Woche einsetzen.
Die NATO setzte ein Treffen der Ukraine-Kommission an. Das Treffen auf Botschafterebene sei auf Antrag der Ukraine und "angesichts der Lage in der Ostukraine" einberufen worden, teilte ein NATO-Vertreter mit. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wollte im Hauptquartier der Allianz zudem mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini beraten, nachdem in Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen Forderungen nach schärferen Sanktionen gegen Russland laut geworden waren. Noch am Montag sollte sich auch der UNO-Sicherheitsrat mit der Lage in der Ukraine befassen.
(som/ag.)