Zugunfall bei Klosterneuburg: Signal missachtet?

Zugunfall bei Kritzendorf
Zugunfall bei Kritzendorf(c) APA (FEUERWEHROBJEKTIV)
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Menschliches Versagen ist die mutmaßliche Ursache für den Zugunfall bei Klosterneuburg. Die S-Bahn nach Tulln wird voraussichtlich erst am Dienstag fahren.

Der Zugunfall mit elf Leichtverletzten in Kritzendorf in der Gemeinde Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) vom Donnerstagvormittag dürfte auf menschliches Versagen zurückzuführen sein. Untersuchungen bei einem Lokalaugenschein hätten ergeben, dass der Triebfahrzeugführer des CityShuttle- Personenzuges aufgrund einer Unachtsamkeit ein Halt zeigendes Ausfahrsignal überfahren habe, teilte ÖBB-Sprecher Christopher Seif am Freitagnachmittag der APA mit.

Der - ebenso wie zehn Fahrgäste - leicht verletzte CityShuttle-Triebfahrzeugführer sei aufgrund des Untersuchungsergebnisses außer Dienst gestellt worden. Zur Höhe des bei dem Unfall entstandenen Sachschadens lagen laut Seif noch keine Angaben vor.

Am Donnerstag kurz nach 10.00 Uhr waren im Bahnhofsbereich von Kritzendorf ein CityShuttle und ein mit Kohle beladener Güterzug seitlich kollidiert. Das Triebfahrzeug des Personenzuges sprang aus den Schienen. Drei Güterwaggons entgleisten und stürzten um.

Am Unfallort liefen unterdessen seit der Nacht auf Freitag die Aufräumarbeiten. 45 Mann standen dabei im Einsatz, sagte der ÖBB-Sprecher. Möglicherweise könne am Samstag wieder eingleisiger Betrieb aufgenommen werden, fügte er hinzu. Für die Aufräumarbeiten waren 25 Mitarbeiter der ÖBB und 20 der u.a. auf Bahnbau spezialisierten Firma Swietelsky aufgeboten. Kohle, die bis zu zwei Meter hoch auf den Gleisen lag, wurde per Bagger entfernt. Auch eine Art "riesiger Staubsauger" war laut dem ÖBB-Sprecher im Einsatz.

"Wir hoffen, dass wir am Samstag wieder eingleisigen Betrieb aufnehmen können", sagte Seif zur APA. Die S-Bahn auf der Verbindung Wien-Franz Josefs Bhf. - Tulln-Stadt werde jedoch voraussichtlich erst am Dienstag oder Mittwoch kommender Woche wieder durchgehend verkehren. Der ÖBB-Sprecher verwies diesbezüglich auf die bei eingleisigem Betrieb eingeschränkte Kapazität. Im Abschnitt Klosterneuburg-Weidling - St. Andrä-Wördern wurde ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen eingerichtet.

(APA)

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