"War patschert": Sprecher von Pegida Wien tritt ab

Georg Immanuel Nagel
Georg Immanuel Nagel(c) Clemens Fabry
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Er habe seinen "Job erledigt", sagt Georg Immanuel Nagel. Künftig werde man nur via Facebook kommunizieren. Demos soll es weiterhin geben.

Der Sprecher von "Pegida Wien", Georg Immanuel Nagel, tritt ab. "Ich werde als Sprecher aufhören", sagte Nagel am Mittwoch. Künftig werde Pegida, wie anfangs auch Pegida Dresden, keine Pressearbeit mehr machen und nur noch via Facebook kommunizieren. Die Demonstrationen sollen aber weiter gehen, sagte Nagel. Die Gründung eines Vereins sei "nach wie vor in Planung".

"Medienöffentlichkeit zu erreichen war mein Job, das ist jetzt erledigt", sagte Nagel. In einem schriftlichen Statement räumte er außerdem ein, dass er dabei mitunter "ganz schön 'patschert'" gewesen sei. Trotzdem sei es gelungen, "die größte patriotische Kundgebung seit Jahrzehnten zu organisieren". "Auch einige Volldeppen, die sich eingeschlichen hatten, können den Erfolg nicht schmälern", so Nagel offenbar in Anspielung auf Rechtsradikale, die bei der Demo in Wien mit Hitlergruß und "Sieg Heil"-Rufen aufgetreten waren.

Platz in Geschichte? "Bestenfalls im Feuilleton"

Nagel sieht die Demonstration mit etwa 300 Teilnehmern offenbar in der Tradition der bürgerlichen Revolution: "Für einen Moment war es ein Hauch von 1848 den ich atmen konnte. Doch im Gegensatz zu Robert Blum & Co kostete es mich nicht das Leben, sondern nur ein Studiensemester - und viele liebe Freunde reichlich Nerven." Und: "Auch ohne mich werden die europaweiten Bürgerproteste weitergehen." Er werde wohl keinen Platz in der Geschichte haben, sondern "bestenfalls im Feuilleton".

>> Sollen Pegida-Demos verboten werden?

(APA)

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