Staraufgebot zur Eröffnung der 65. Berlinale

Juliette Binoche war im Auftaktfilm
Juliette Binoche war im Auftaktfilm "Nobody Wants the Night" und auf dem Roten Teppich zu sehen.(c) APA/EPA/TIM BRAKEMEIER
  • Drucken

Juliette Binoche ist der Star des Auftaktfilms "Nobody Wants The Night". Viele Stars aus der deutschen und internationalen Filmszene haben sich angesagt.

Blitzlichtgewitter am Potsdamer Platz in Berlin: Mit prominenten Gästen aus dem Filmgeschäft hat am Donnerstagabend die 65. Auflage der Berlinale begonnen. Gemeinsam mit dem diesjährigen Jury-Präsidenten, dem US-Filmemacher Darren Aronofsky, eröffnete Intendant Dieter Kosslick die Filmfestspiele. Den Beginn machte der Abenteuerfilm "Nobody Wants the Night" (>> zur Filmkritik) der spanischen Regisseurin Isabel Coixet.

Durch die gut eine Stunde dauernde Gala führte wie schon im vergangenen Jahr Moderatorin Anke Engelke. Im beigefarbenen Kleid mit Schleppe begrüßte sie die zahlreichen bekannten Gäste aus dem nationalen wie internationalen Filmgeschäft. Im Publikum saßen etwa Volker Schlöndorff, Christoph Waltz, James Franco, Iris Berben, Matthias Brandt, Christian Berkel und Andrea Sawatzki.

"Politisch war die Berlinale immer"

Dei deutsche Kulturstaatssekretärin Monika Grütters sagte bei der Eröffnung, nach den Terroranschlägen von Paris im Januar stelle sich die Frage, wie weit Kunst gehen könne und dürfe und wie politisch ein solches Filmfestival sein müsse. "Politisch war die Berlinale immer", betonte Grütters. Das sei auch in diesem Jahr nicht anders. Grütters verwies dabei auf den Wettbewerbsfilm "Taxi" des iranischen Filmemachers Jafar Panahi, der den Film trotz eines Berufsverbots in seiner Heimat gedreht hat.

Ein Filmfestival wie die Berlinale "begeistert Menschen, zieht Menschen an", sagte Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (SPD). Es bringe das Publikum dazu, sich auch "mit Themen auseinanderzusetzen, zu denen man sonst keinen Zugang hat", verwies auch er auf eine politische Dimension der Berlinale.

Prominente Jury unter Aronofsky

Jury-Präsident ist in diesem Jahr Filmemacher Aronofsky. Er war unter anderem für die erfolgreichen Filme "The Wrestler" und "Black Swan" verantwortlich. Neben ihm sitzen in der siebenköpfigen Jury etwa der deutsche Schauspieler Daniel Brühl, seine französische Schauspielkollegin Audrey Tautou und der Macher der Serie "Mad Men", Matthew Weiner. Die internationale Jury ist für die Vergabe des Goldenen Bären sowie für sieben Silberne Bären verantwortlich. Im Rennen um die begehrten Trophäen sind in diesem Jahr 19 Filme, darunter vier deutsche Produktionen und Koproduktionen.

Auch der Eröffnungsfilm "Nobody Wants The Night", ein spanisch-französisch-bulgarisches Werk, tritt im Wettbewerb um die Bären an. Der Film spielt im Jahr 1908 und erzählt die Abenteuergeschichte zweier Frauen in Grönland. Hauptdarstellerin ist die französische Erfolgsschauspielerin Juliette Binoche, die die wagemutige Ehefrau des Arktis-Forschers Robert Peary spielt. Auch Binoche war gemeinsam mit Regisseurin Coixet und weiteren Mitgliedern ihres Filmteams am Donnerstag zur Weltpremiere ihrer Produktion in Berlin angereist.

Ehrenbär für Wim Wenders

Der Goldene und die Silbernen Bären werden am 14. Februar verliehen. Bereits zwei Tage zuvor soll Autorenfilmer Wim Wenders den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhalten. Als Hommage werden während der Berlinale-Tage außerdem zehn Filme des Geehrten gezeigt.

Insgesamt stehen bei der bis zum 15. Februar dauernden Berlinale 441 Filme auf dem Programm. Zu den Vorführungen werden mehr als 400.000 Kinofans erwartet. Bei dem elftägigen Festival werden auch Stars wie Nicole Kidman, Robert Pattinson, Natalie Portman, Helen Mirren, James Franco und Ian McKellen erwartet.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

GERMANY BERLIN FILM FESTIVAL 2015
Film

Wim Wenders mit Goldenem Ehrenbären ausgezeichnet

Der 69-jährige Regisseur wurde Donnerstagnacht im Rahmen der Berlinale als einer der "größten Filmemacher aller Zeiten" gewürdigt.
GERMANY BERLIN FILM FESTIVAL 2015
Medien

Terrence Malicks Kinohimmel über Berlin

„Knight of Cups“, das siebente Bildgedicht des Meisters, ist schön bis zur Unerträglichkeit. Weniger überzeugten Werner Herzogs arabisches Opus „Queen of the Desert“ und „Every Thing Will Be Fine“ von Wim Wenders.
Superwelt
Filmkritik

Berlinale: Bruck an der Leitha in Berlin

Karl Markovics' erfreulich rätselhafte „Superwelt“, Geyrhalters gelungene Doku „Über die Jahre“, Unterhaltsames von Peter Kern: Österreicher bei der Berlinale.
INTERVIEW MIT 'SUPERWELT'-REGISSEUR MARKOVICS UND HAUPTDARSTELLERIN BEIMPOLD
Film

Berlinale: Karl Markovics und Ulrike Beimpold treffen Gott

Heute präsentiert Karl Markovics in Berlin seinen zweiten Film: "Superwelt". Für Ulrike Beimpold "die richtige Rolle zur richtigen Zeit".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.