MIt einem erbeuteten Su-25-Schlachtflieger sei ein Konvoi der Armee attackiert worden, heißt es aus der "Volksrepublik Lugansk". Bestätigung gibt es keine, die Rebellen basteln aber an einer eigenen Luftwaffe.
Wenige Tage, nachdem die prorussischen Rebellen in der Ostukraine Gerüchte geschürt hatten, sie würden am Aufbau einer eigenen Luftwaffe feilen ("Die Presse" berichtete), legten diese ein Schäufelchen nach: Aus Regierungskreisen der im Vorjahr einseitig ausgerufenen "Volksrepublik Lugansk" (auch: Luhansk) hieß es, man habe vor kurzem erstmals selbst einen Luftangriff gegen ukrainische Truppen geflogen. Konkret habe ein Suchoi Su-25 "Frogfoot"-Schlachtflugzeug einen Konvoi angegriffen, der Verstärkung in die schwer umkämpfte Stadt Debalzewe brachte. Die Ortschaft etwa auf halbem Weg zwischen Luhansk und Donetsk wird von ukrainischen Truppen verteidigt, die zuletzt kurz davor standen, eingekesselt zu werden.
Der diesbezügliche Bericht wurde von russischen Medien und westlichen militärischen Fachmedien verbreitet und lässt sich im Grunde auf den 4. Februar zurückdatieren. Angeblich habe der Luftangriff demnach schon am 2. Februar stattgefunden, doch es gibt widersprüchliche Angaben über Verluste: Auf Twitter ist einmal von vier zerstörten gepanzerten Fahrzeugen und zwei Lkw die Rede, die Agentur RIA Novosti und andere Quellen hingegen geben an, man könne etwaige Verluste gar nicht quantifizieren. Seitens der Regierung und des Militärs in Kiew wiederum hieß es, die Berichte basierten auf "reinem Wunschdenken", es habe keinen Rebellenangriff aus der Luft gegeben. Unabhängige Aussagen gab es vorerst nicht.
Die Su-25 sei jedenfalls, so wird von (pro)russischer Seite behauptet, vorigen Sommer von der ukrainischen Luftwaffe erbeutet worden. Man habe die Frogfoot auf nicht näher erläuterte Weise zur Landung gezwungen und übernommen.
Reine Propaganda?
Diese Berichte tauchten interessanterweise haarscharf nach jenem anfangs erwähnten Gerücht über die Schaffung einer Rebellen-Luftwaffe auf. Dazu war auch ein Video auf Youtube verbreitet worden - siehe die Geschichte dazu. Was von der Sache zu halten ist und ob es sich nicht bloß um einen reinen Propagandacoup handelt, wird sich weisen. Auch seitens der Nato, die sich weite Teile des ukrainischen Luftraums unregelmäßig mit Radarüberwachungsflugzeugen ansieht, gab es vorerst keine Stellungnahme.