Papier aus 2008 unterstellt auf Basis von Videostudium autistische Störungen.
Washington. Mehrere US-Medien haben gerichtlich die Veröffentlichung zweier Studien im Auftrag des Pentagon erwirkt, die sich mit dem Geisteszustand von Russlands Präsidenten, Wladimir Putin, befassen. Das ältere der beiden Papiere, im Jänner 2008 von Brenda Connors (Naval War College) vorgelegt, schließt auf Basis von Videoaufnahmen, „dass der russische Präsident eine neurologische Abnormalität hat, die von führenden Neurologen als Asperger-Syndrom identifiziert wird, eine autistische Störung, die alle seine Entscheidungen beeinflusst“.
Einer der zitierten „führenden Neurologen“, der Psychiatrieprofessor Stephen Porges von der University of North Carolina, erklärte allerdings gegenüber der Zeitung „USA Today“, er habe die fertige Studie nie gesehen und befürworte diese Ferndiagnose nicht. Der Umstand, dass Putin sich in Verhandlungen mit vielen Teilnehmern verschließe, sei auch bei Leuten zu beobachten, die sich in Menschenmengen unwohl fühlen, aber nicht am Asperger-Syndrom leiden, sagte Porges. (go)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.02.2015)