Berlinale ohne Terrence Malick

GERMANY BERLIN FILM FESTIVAL 2015
GERMANY BERLIN FILM FESTIVAL 2015APA/EPA/MELINDA SUE GORDON
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Applaus erntete Terrence Malick Sonntagabend nach der Premiere seines Hollywood-Dramas "Knight of Cups" - doch der Regisseur war gar nicht da.

Terrence Malick (71) ist am Sonntagabend zur Premiere seines Films "Knight of Cups" als der große Abwesende der Berlinale gefeiert worden. Zum Abschluss der Vorstellung im Berlinale-Palast applaudierten die Zuschauer, als beim Abspann sein Name erschien. Auf die Bühne kamen jedoch nur seine Frau und Mitproduzentin Alexandra Malick sowie die Hauptdarsteller Christian Bale und Natalie Portman - Malick selbst fehlte.

Knapp zwei Stunden lang erzählt Malick in einer gewaltigen Bilderflut die Suche eines erfolgreichen Drehbuchautors in Hollywood nach der Liebe und dem Sinn des Lebens. Dabei verzichtet er weitgehend auf eine klassische Filmerzählung und lässt seine Hauptfigur Rick durch Los Angeles ziehen - samt langen Monologen und Dialogfetzen. "Knight of Cups" ist wie etwa schon Malicks "The Tree of Life" ein assoziativer Bilderrausch. Der Protagonist (Bale) treibt dabei durch sein Leben in Kalifornien und hat wechselnde Partnerinnen (darunter "Black Swan"-Oscarpreisträgerin Portman und Cate Blanchett).

Geheimnisvoller Dreh für die "Ode an L.A."

Ähnlich geheimnisvoll wie der Film, muss auch der Dreh gewesen sein, wie Bale ("The Fighter", "Batman") zuvor berichtete. "Terry hat mir nicht gesagt, um was es in dem Film geht." Er habe auch nie gewusst, was er an dem jeweiligen Tag machen müsse. Mittlerweile weiß er aber etwas mehr: "Der Film handelt von jemandem, der seine Träume und Sehnsüchte erreicht hat, aber trotzdem eine große Leere spürt." Außerdem sei er nun begeistert von den Bildern aus Los Angeles. "Es ist eine Ode an L.A.", sagte der 41-jährige Oscar-Preisträger.

Der Film konkurriert bei der Berlinale im Wettbewerb um den Goldenen Bären. Für "The Tree of Life" gewann Malick 2011 die Goldene Palme beim Filmfest in Cannes - zeigte sich dort aber ebenfalls nicht. Sein Kriegsepos "Der schmale Grat" gewann 1999 den Goldenen Bären der Berlinale als bester Film.

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