Briatore, MacPherson, Collins: Die berühmten Kunden von HSBC
Vom Modedesigner bis zum Spitzensportler: Sie alle hatten ein Konto bei der HSBC-Bank, die durch die "Swiss Leaks"-Affäre ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt ist.

Nach Entüllungen des Recherchenetzwerks ICIJ steht die Schweizer HSBC-Bank unter Verdacht, Schwarzgeld versteckt zu haben. Die Journalisten haben Daten von mehr als 100.000 Kunden aus über 200 Ländern gesammelt. Es geht um den Zeitraum bis 2007. Unter den Kunden befinden sich auch bekannte Persönlichkeiten, die teils mit beträchtlichen Summen in Verbindung gebracht werden können.DiePresse.com stellt einige von ihnen vor.
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Mit 38 HSBC-Konten und einer Summe von 73 Millionen Dollar kann der Name der italienischen Formel-1-Legende in Verbindung gebracht werden. Briatore konnte sich auf Anfrage an keine Details erinnern und gab sich wortkarg. Sein Anwalt versicherte aber, dass alle Schweizer Konten völlig legal gewesen seien.
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Mit einer stolzen Summe von 42,3 Millionen Dollar wird der Rennfahrer in Verbindung gebracht. Sein Manager erklärte, die Gelder seien stets korrekt versteuert worden. Da Alonso 2006 bis 2010 in der der Schweiz lebte, habe er auch dort sein Vermögen geparkt. HSBC-Kunde wurde Alonso laut den Daten aber bereits im Jahr 2002.
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Um einen Betrag von 23,9 Millionen Dollar geht es beim Motorradfahrer Valentino Rossi. Ein Kundenkonto mit dem Namen "Kikiki 62" konnte mit dem Sportler in Verbindung gebracht werden. Sein Anwalt erklärte gegenüber ICIJ, Rossi habe mittlerweile 30 Millionen Euro an die italienische Finanz gezahlt und seine finanzielle Situation in Ordnung gebracht.
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Verglichen mit anderen geht es bei dem Sänger um "Peanuts": Rund 270.000 Dollar konnten laut den Daten auf seinen HSBC-Konten nachgewiesen werden. Sein Manager erklärte: "Eine simple Google-Suche wird bestätigen, dass Phil Collins in der Schweiz lebt". Dem ist wenig hinzuzufügen. Collins wohnt seit 1997 in einer Villa am Genfersee.
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Das australische Topmodel wird in Zusammenhang mit 25 Konten genannt, auf denen im Jahr 2007 ein Betrag von rund 12,2 Millionen Dollar lag. Ihr Anwalt betonte auf Anfrage, sie habe stets alles korrekt versteuert.
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Bekannt machten den US-Schauspieler seine Rollen als "Bad Boy". Er war laut den "Swiss Leaks"-Dokumenten zwischen 1996-1997 HSBC-Kunde, es gibt auch eine Verbindung zur Unternehmensberatung Ernst & Young. Kommentar gab es auf Anfrage keinen. Der Name des Kundenkontos lässt allerdings auf Slaters persönlichen Filmgeschmack schließen: "Captain Kirk".
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Der heute pensionierte italiensiche Modedesigner wurde im Jahr 2000 HSBC-Kunde. Es geht um mindestens neun Bankkonten und mehr als 108 Millionen Dollar (im Jahr 2006/2007). Mehrere Versuche, ihm eine Stellungnahme zu entlocken, blieben erfolglos.
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Der Fußballspieler aus Uruguay wurde während seiner Zeit in Spanien HSBC-Kunde. Insgesamt kann er mit einem Betrag von 1,4 Millionen Dollar in Verbindung gebracht werden. Kommentar dazu gab er keinen ab.
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Der Name des jordanischen König taucht ebenfalls in der "Swiss Leaks"-Liste auf. Seine Anwälte in den USA erklärten, als König sei er ohnehin von Steuern befreit und dass das Konto nur für offizielle Geschäfte des Palasts verwendet worden sei.
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Auch der marokkanische König und mehrere seiner Familienmitglieder hatten Konten bei der Schweizer Bank. Bei Mohammed VI geht es insgesamt um 9,1 Millionen Dollar. Kommentar dazu wollte er keinen abgeben.
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Übrigens: Vergleicht man die Gelder nach ihrer nationalen Herkunft, sticht vor allem Venezuela hervor. Nach der Schweiz und Großbritannien liegt es noch vor den USA auf Platz drei. Von den insgesamt fast 15 Milliarden Dollar mit Venezuela-Bezug bunkerten staatliche Institution unter der Regierung Hugo Chavez mehr als 12 Milliarden Dollar in der Schweiz. Zum Vergleich: In Österreich geht es insgesamt um 1,2 Milliarden Dollar.
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