Magdas Hotel im Prater: Flüchtlinge als Gastgeber

Bei dem von der Caritas betriebenen Hotelprojekt kümmern sich 20 Flüchtlinge gemeinsam mit fünf Branchenprofis um die Gäste.

Vom renovierungsbedürftigen Pensionistenheim zum außergewöhnlichen Hotelprojekt: Unweit des Wiener Praters wird in der Nacht auf Sonntag das erste von der Caritas betriebene Hotel "magdas" eröffnet. Das Besondere: 20 Flüchtlinge sind in der Herberge beschäftigt und kümmern sich gemeinsam mit fünf Branchenprofis und einem Job-Coach um die Gäste.

"Hotel mit sozialem Mehrwert"

Caritas-Präsident Michael Landau sprach am Mittwoch in einer Pressekonferenz von einem "Hotel mit sozialem Mehrwert": "Die Touristen werden von Menschen willkommen geheißen, die ihre Heimat nicht freiwillig verlassen haben." Die 26 "magdas"-Mitarbeiter kommen aus 16 Ländern und sprechen 24 Sprachen. Landau verwies zudem auf die politische Idee hinter dem Projekt: "Wer legal hier lebt, soll auch legal hier arbeiten dürfen. Denn es ist widersinnig, junge Menschen zum Nichtstun zu verdammen", kritisierte er die derzeitige Gesetzeslage in Österreich. Hier zeige man praktisch auf, dass es auch anders gehe.

Umbau des früheren Pensionistenheims

Neun Monate wurde das frühere Pensionistenwohnheim in der Laufbergergasse 12 umgebaut. Die Kosten lagen bei 1,5 Millionen Euro. Nun beherbergt das Neo-Hotel 78 Zimmer in fünf Kategorien - mehr als die Hälfte davon mit Balkon. Doppelzimmer sind ab 70 Euro, Einzelzimmer ab 60 Euro buchbar. Die Betreiber rechnen mit einer Durchschnittsauslastung von 65 Prozent. Für den Großteil der Einrichtung wurden alte Möbel renoviert bzw. neu gestaltet. Ein Cafe, eine Bibliothek, eine Bocciabahn oder ein Fahrrad- und Yogamattenverleih sollen dafür sorgen, dass auch Menschen aus der Umgebung mit den Flüchtlingen zusammenkommen.

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(APA/red.)

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