Der Rekos-Politiker will der islamfeindlichen Bewegung als Rechtsbeistand helfen. FPÖ-Chef Strache nennt er einen "der dümmsten Menschen".
Der frühere FPÖ- und BZÖ-Politiker Ewald Stadler, der im Vorjahr mit den Reformkonservativen zur EU-Wahl angetreten ist, hat der islamfeindlichen Pegida-Bewegung ("Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes") seine Unterstützung zugesagt. Gleichzeitig übte Stadler in diesem Zusammenhang heftige Kritik an FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und an der katholischen Kirche.
In einem Gespräch mit der Plattform fischundfleisch.at beklagen Sprecher von Pegida-Wien, die anonym bleiben wollen, dass sie kriminalisiert würden und ersuchen Stadler um Unterstützung. "Daher brauchen wir Sie dringend als Rechtsbeistand, rund um die Vorgehensweise unserer Bewegung, und wenn Sie es für denkbar halten, wäre es auch schön, Sie als Redner in Deutschland präsentieren zu können", appellieren die Pegida-Sprecher. Stadler erklärt dazu: "Ja, natürlich, ich unterstütze Sie da sehr gerne, auch in Deutschland, wenn erwünscht."
Für die katholische Kirche hat Stadler, der sich selbst als christlichen Politiker sieht, indes lediglich harsche Kritik parat. "Die Kirche spielt leider die erbärmlichste Rolle. Dort sind Leute tätig, die sich um die Affenarten im Amazonas mehr Sorgen machen als um die Christen in islamischen Ländern", so der 53-Jährige.
Kritik an Strache und der katholischen Kirche
Heftige Kritik übt Stadler auch an Strache, der die Ziele der Pegida befürwortet hatte. Er rät der Bewegung, sich nicht von der FPÖ vereinnahmen zu lassen und sagt über den FPÖ-Chef: "Strache ist meiner Meinung nach einer der dümmsten Menschen, die politisch in diesem Land tätig sind." Weiters würde Strache von seinem Generalsekretär Herbert Kickl "fremdbestimmt", so Stadler. "Strache ist seine Marionette und der ist noch glücklich drüber, weil er gut verdient und Parteichef spielen darf." Kickl kommentiert die Kritik an Strache in einer Aussendung als einen "erneuten Anfall emotionaler Inkontinenz eines offenbar gleich mehrfach politisch Traumatisierten".
Der Hintergrund: Stadler hat sich schon vor längerem mit Strache überworfen und ist im Vorjahr im Zusammenhang mit den sogenannten "Wehrsport"-Fotos von Strache wegen Nötigung und falscher Zeugenaussage nicht rechtskräftig zu 14 Monaten bedingter Haft verurteilt worden.
Pegida-Oberösterreichdistanziert sich von Stadler
Keine Freude mit Stadlers Aussagen hat auch die Pegida Oberösterreich. Sie distanziert sich am Freitag von dem Rekos-Politiker. "Er setzt sich bei uns nicht ins Boot", man wolle sich parteipolitisch nicht vereinnahmen lassen, stellt ein Sprecher klar. Er wolle vorerst anonym bleiben, ist aber nach eigenen Angaben der Veranstalter der Kundgebung am 21. Februar in Linz.
>> Ewald Stadler auf fischundfleisch.at
(APA/Red.)