Westlicht
Edward Steichen: Die Ikonen des Meisterfotografen
Edward Steichen war der bestbezahlte Fotograf seiner Zeit. Das Wiener Fotomuseum Westlicht zeigt Modefotos aus dem Werk des Künstlers, der lange den Look von Modemagazinen wie "Vogue" prägte. Auch Prominente wie Winston Churchill lichtete der Fotopionier ab.

Edward Steichen war ein Pionier der Fotografie. Seine Fotos gehören zu den teuersten der Fotogeschchte. Sein Bild "The Pond-Moonlight" ist 2006 für 2,928 Millionen Dollar (2,46 Millionen Euro) versteigert worden. Das Fotomuseum Westlicht in Wien zeigt vom 18. Februar bis zum 19. April Modefotos aus dem Werk des Künstlers, der lange den Look von Modemagazinen wie "Vogue" prägte und Ikonen der Fotografie schuf: "Edward Steichen. In High Fashion" ist bis 19. April zu sehen. Edward Steichen: Schauspielerin Gloria Swanson, 1924Courtesy Condé Nast Archive
(c) (c) 1924 Condé Nast Publications / Digital Image / The Museum o (© Digital Image © The Museum o)

Rund 200 Vintage-Prints aus dem Archiv des Verlags Condé Nast, zu dem die "Vogue" gehört, zeigen Schwarz-weiß-Kompositionen. Neben der Mode der 20er- und 30er-Jahre sind dutzende Berühmtheiten zu sehen.Edward Steichen: Schauspielerin Jetta Goudal in einemSeidenkleid von Lanvin, 1923, Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1923 Condé Nast Publications

"Die moderne Modefotografie begann mit Edward Steichen", heißt es in der Ausstellung mit Fotos aus den Jahren 1923 bis 1937, die nun in Wien gastiert. Edward Steichen: Schauspielerin Carlotta Monterey mit diamantenbesetztem Kopfband von Cartier und einem Pelzumhang mit Fuchskragen, 1924, Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1924 Condé Nast Publications

Dabei begann die unglaubliche Karriere des Fotografen mit einer Falschmeldung. Steichen, 1879 in Luxemburg geboren, wanderte als Kind mit seiner Familie in die USA aus und studierte später in Paris Malerei. Als er 1923 von Paris kommend wieder in New York eintraf, stieß er auf einen Artikel von "Vanity Fair", in dem bedauert wurde, er habe die Fotografie zugunsten der Malerei an den Nagel gehängt - obwohl es genau umgekehrt war. Edward Steichen: Abendschuhe von Vida Moore, 1927, Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1927 Condé Nast Publications

Steichen protestierte im Verlag und wurde zum Lunch mit dem legendären Medien-Gründer Condé Montrose Nast geladen. Nach dem Dessert hatte er einen Job als Cheffotograf von "Vanity Fair" und als Modefotograf für "Vogue" in der Tasche. Edward Steichen: Die gefeierten Turniertänzer Antonio de Marco und Renée de Marco, 1935, Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1935 Condé Nast Publications

In der Folge entstanden über 1000 Prominenten-Porträts für die Lifestyle-Zeitschrift und mehrere tausend Modefotos für "Vogue".Edward Steichen: Schauspielerin Mary Heberden, 1935, Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1935 Condé Nast Publications

Steichen habe in seinem Atelier Bilder mit großem Aufwand wie am Filmset inszeniert und wie ein Künstler in durchkomponierten Sinfonien aus Licht und Schatten festgehalten, erzählte William A. Ewing, Co-Kurator der Ausstellung und ehemaliger Direktor des Musee de l'Elysee in Lausanne vor der Ausstellungseröffnung.Edward Steichen: Schauspielerin Alice Brady im Kostüm für das Stück „Sour Grapes“, 1926, Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1926 Condé Nast Publications

Steichen war der bestbezahlte Fotograf seiner Zeit. Dennoch habe er seine Fotos als Arbeitsdokumente und nicht als Kunstwerke betrachtet, sagte Ewing. "Er hat nie daran gedacht, sie in Rahmen zu fassen und an die Wand zu hängen. Vielleicht wäre er auch mit dieser Ausstellung höchst unzufrieden."Edward Steichen: Selbstporträt mit fotografischer Ausrüstung, New York, 1929, Courtesy Condé Nast Archive
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Ergänzt wird die Schau durch eine zeitgenössische Intervention der in Wien lebenden Künstlerin Caroline Heider. In vier Vitrinen gibt sie mit Bearbeitungen, Ergänzungen, Biegungen, Falzungen und Knicken den "körperlosen Fotos" Dreidimensionalität. Edward Steichen: Schauspieler Gary Cooper, 1930, Courtesy Mathieu Humery Collection
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Steichen Direktor der Foto-Abteilung des New Yorker MoMA und kuratierte die berühmteste Fotoausstellung dieser Zeit: "The Family of Man". Edward Steichen: Marion Morehouse und ein unbekanntesModel in Kleidern von Vionnet, 1930, Courtesy Condé Nast Archive
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Für die Fotoausstellung "The Family of Man" wählte Steichen aus mehr als zwei Millionen Bildern 503 Aufnahmen von 273 Fotografen aus 68 Ländern aus. Die Schau war am 155 im MoMA zu sehen - und reiste um die ganze Welt. Seit 2003 zählt die Ausstellung zum Weltdokumentenerbe.Edward Steichen: Marion Morehouse in einem Kleid vonVionnet, 1930 Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1930 Condé Nast Publications

Berühmt wurde auch Steichens Porträt von Winston Churchill. Edward Steichen: Winston Churchill, 1932, Courtesy Condé Nast Archive
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Weiter: Mehr Fotos aus "Edward Steichen. In High Fashion" Edward Steichen: Model Margaret Horan in einem schwarzen Kleid von Jay-Thorpe, 1935, Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1935 Condé Nast Publications

Edward Steichen: Schauspielerin Anna May Wong, 1930, Courtesy Condé Nast Archive
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Edward Steichen: Marlene Dietrich, 1934, Courtesy Condé Nast Archive
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Edward Steichen: Auf George Bahers Yacht. June Coxin unbekanntem Design; E. Vogt in Chanel, mit einem Hut von Reboux; Lee Miller in einem Kleid von Maeund Hattie Green und einem Chanel-Schal; Hanna-Lee Sherman in unbekanntem Design, 1928
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Edward Steichen: Vogue, Juli 1932, Covermotiv vonEdward Steichen, Courtesy Condé Nast Archive
(c) 1932 Condé Nast Publications

"Edward Steichen. In High Fashion"Ausstellung im Fotomuseum WestLicht Westbahnstraße 401070 Wien18. Februar bis 19. AprilEdward Steichen: 4 Modelle (Vogue 1928, EdwardSteichen S. 32), 2005, Caroline Heider
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