FMA will „flüchtende“ Volksbanken stoppen

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ARCHIVBILD: VOLKSBANKEN AG (�VAG)(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Die Kapitalerfordernisse könnten stark ansteigen.

Wien. Statt 41 Volksbanken soll es künftig nur noch acht Institute unter dem neuen Volksbankenverbund geben. Das bisherige Spitzeninstitut ÖVAG wird zur Bad Bank umfunktioniert und abgewickelt. So sieht es das Sanierungskonzept vor, das von der wirtschaftlich schwer angeschlagenen ÖVAG im Herbst des Vorjahres präsentiert und im ersten Halbjahr 2015 umgesetzt werden soll. Doch bei Letzterem hakt es nach wie vor. Denn neun Volksbanken haben eine von der ÖVAG gesetzte Frist verstreichen lassen, die Fusionsbeschlüsse durchzuziehen. Zwei davon (Volksbank Osttirol-Westkärnten und Volksbank Almtal) haben bereits ganz offen angekündigt, eigenständig bleiben zu wollen.

Dieses Verhalten ruft nun die Finanzmarktaufsicht (FMA) auf den Plan. Man erwarte, dass sich die Volksbanken an die einst getroffene Abmachung bei der Rettung der ÖVAG durch den Staat halten. Und diese beinhalte, dass die Banken fest zum Volksbankenverbund und der Sanierung des Sektors stehen, heißt es dort. Eine „Flucht aus dem Sektor“ würde die Institute „vor gravierende rechtliche und wirtschaftliche Probleme stellen“, so FMA-Chef Helmut Ettl in einer Aussendung. Konkret könnten die Eigenmittelerfordernisse sprunghaft ansteigen.

Aber auch im Sparkassensektor gibt es Abwanderungsgelüste. So sondiert die Dornbirner Sparkasse eine Fusion mit der Hypo Vorarlberg. Eine Idee, die beim Spitzeninstitut des Sektors in Wien – der Erste Bank – auf wenig Freude stößt. So würden die Dornbirner-Sparkassen-Chefs zurzeit mit Nachdruck an die Verträge mit dem Sparkassenverbund und die darin enthaltene Kündigungsfrist erinnert werden, heißt es. Diese kann bis zu zehn Jahre betragen. (APA/jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.02.2015)

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