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Kompromiss statt Aufregung

Kompromiss statt Aufregung: Die Moschee in Bad Vöslau

In Bad Vöslau steht die Eröffnung der Moschee – ein Kompromiss-Entwurf zwischen Anrainern und Verein – bevor.
01.04.2009 um 16:56
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Hauptbild
Wenn Moscheen aufregen
Noch ist sie ein Rohbau zwischen den geduckten Fabriksarbeiterhäuschen, aber in ihrem Inneren ist sie schon ganz Moschee.


Text: Jutta Sommerbauer (Die Presse)
Bilder: Clemens Fabry (Die Presse)
(c) Clemens Fabry
Bunte Fliesen zieren den 220 Quadratmeter großen Gebetsraum; nächste Woche werden türkische Kalligrafen die Wände verzieren: mit kunstvollen Ornamenten, Gebetsversen aus dem Koran.
(c) Clemens Fabry
Anfang Juni, so hoffen die Bauherren vom türkischen Verein Atib, soll das Bauwerk mit einem Fest eröffnet werden.
(c) Clemens Fabry
Ein wuchtiger Rundbau mit silberner Zinnkuppel, davor ein Hof, in dem im Sommer aus einem Brunnen Wasser zur Kühlung sprudeln soll, flankiert von zwei Hausflügeln.
(c) Clemens Fabry
Der eigentliche Aufreger des Projektes fehlt noch: die Minarette.
(c) Clemens Fabry
Sie waren es, die beim Bekanntwerden des Projekts bei den Vöslauern den größten Unmut erregten – und insbesondere die FPÖ gegen die Errichtung des Gebäudes riefen ließen.
(c) Clemens Fabry
In einem von der Gemeinde initiierten Vermittlungsprozess einigte man sich schließlich darauf, die Minarette weiter nach hinten zu versetzen. Und: Sie sind nur noch zwei durchsichtige schlanke Türme aus Glas.
(c) Clemens Fabry
Zufrieden zeigt sich Bürgermeister Christoph Prinz darüber: Die Minarette hätten nunmehr rein symbolischen Charakter, zum Gebet kann von ihnen nicht gerufen, Lautsprecher werde es keine geben.
(c) Clemens Fabry
„Eine österreichische Lösung“
Beim Vetrein Atib ist man mit dem Kompromiss halbwegs zufrieden. Baurechtlich hätte man das nicht machen müssen, aber andernfalls, so sind die Erbauer gewiss, hätte man „auf anderem Wege Schwierigkeiten bekommen“. „Eine österreichische Lösung“, sagt Sprecher Ersan Palas, „keine klassische Moschee.“ Immerhin, so befindet man in Bad Vöslau, um einiges schöner als das „verunstaltete“ Minarett von Telfs (Bild; (c) APA).
(c) APA (Stefan Dietrich)
Die Bedenken vor dem Minarett teilt man freilich nicht. „Wenn die Österreicher ein Minarett sehen“, sagt Palas, „glauben sie, die Islamisierung ist unterwegs.“
(c) Clemens Fabry
Bauleiter Ahmet Orta ist in dem Bad Vöslauer Bahnhofsviertel, in den ehemaligen Fabrikswohnungen der Kammgarnspinnerei, aufgewachsen. Für ihn, der selbst nicht streng religiös lebt, ist die Moschee – oder das „Kulturzentrum“, wie er den Bau bezeichnet – dennoch wichtig. „Wir wollen die Jugendlichen weg von der Straße bekommen“, sagt er. „Hier sollen sich alle treffen.“
(c) Clemens Fabry
Auch die österreichischen Kids, wenn es nach ihnen geht. Wie soll das funktionieren? Mit günstigen Getränkepreisen, Internet und anderen Sozialangeboten, für Mädchen und Burschen. „Wir wollen die Kinder nicht islamisieren“, sagt Palas. „Die Eltern müssen keine Ängste haben.“ Auch Deutschkurse sollen hier durchgeführt werden.

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