Nördlich der syrischen Stadt toben heftige Kämpfe.
New York/Damaskus. Syriens Regime ist bereit, die Luft- und Artillerieangriffe auf die heftig umkämpfte nordsyrische Stadt Aleppo auszusetzen. Das gab nun der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, bekannt. Dadurch solle eine lokale Waffenruhe für die zweitgrößte Stadt Syriens ermöglicht werden, sagte de Mistura in New York nach einem Treffen des UN-Sicherheitsrates.
Der Beginn der für sechs Wochen geplanten Feuerpause werde in Damaskus bekannt gegeben, berichtete der Sondergesandte. Auch die Rebellengruppen werden aufgefordert, ihre Angriffe mit Granaten und Raketen einzustellen. In Aleppo stehen Truppen des Regimes von Präsident Bashar al-Assad einer Vielzahl unterschiedlicher Rebelleneinheiten gegenüber. Neben einer Reihe moderaterer Gruppen ist dort auch die mit al-Qaida verbündete al-Nusra-Front aktiv.
Rebellen rücken vor
Am Mittwoch haben die Aufständischen in heftigen Kämpfen zwei strategisch wichtige Orte nördlich von Aleppo von der syrischen Armee zurückerobert. Das Regime kontrollierte jedoch noch immer die Hauptversorgungsroute von Aleppo in Richtung Türkei, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die umkämpften Dörfer liegen an dieser Strecke, die für die Rebellen in der Stadt überlebenswichtig ist.
Die Armee hatte am Dienstag drei Orte nördlich von Aleppo eingenommen und die Versorgungsroute abgeschnitten. Die Rebellen kontrollieren den östlichen Teil der nordsyrischen Metropole. Sollten sie die Stadt verlieren, wäre das ein schwerer Rückschlag für den Aufstand.
Im Bürgerkrieg in Syrien wurden seit 2011 mehr als 210.000 Menschen getötet. Millionen Menschen sind in andere Landesteile oder ins Ausland geflüchtet. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2015)