"Solides Ergebnis": OMV-Gewinn bricht um zwei Drittel ein

File photo of CEO of Austrian energy group OMV Roiss addressing a news conference in Vienna
File photo of CEO of Austrian energy group OMV Roiss addressing a news conference in Vienna(c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER)
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Im Vorjahr betrug der Nettogewinn des Öl- und Gaskonzerns 613 Millionen Euro. Die Dividende soll 1,25 Euro pro Aktie betragen.

Der börsennotierte Öl- und Gaskonzern OMV hat 2014 einen deutlichen Umsatz- und einen noch stärkeren Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Die Erlöse gingen um 15 Prozent auf 35,9 Milliarden Euro zurück, das Betriebsergebnis (EBIT) brach um 59 Prozent auf 1,054 Mrd. Euro ein und der Nettogewinn schrumpfte um zwei Drittel auf 613 Millionen Euro, wie die OMV Donnerstagfrüh mitteilte Im vierten Quartal 2014 drehte das Nettoergebnis von 59 Millionen Euro auf -344 Millonen Euro ins Minus.

Dennoch schlägt der Vorstand eine unveränderte Dividende von 1,25 Euro je Aktie für 2014 vor. Das Ziel eines Verschuldungsgrades von maximal 30 Prozent bleibt ebenfalls aufrecht.

Roiss: "Solides Ergebnis trotz turbulenten Jahres"

OMV-Chef Gerhard Roiss zeigte sich trotz des deutlichen Ergebniseinbruchs zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr. "2014 haben wir ein solides operatives Ergebnis erzielt, trotz eines turbulenten Jahres für die Branche mit um rund 50 Prozent gefallenen Ölpreisen in der zweiten Jahreshälfte und Sicherheitsproblemen in Libyen und im Jemen", sagte Roiss laut Aussendung.

Der Produktionsanstieg im Gesamtjahr 2014 um acht Prozent auf durchschnittlich 309.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) sei hauptsächlich auf den Beitrag der Assets in Norwegen zurückzuführen, sagte Roiss. "Diese Assets liefern mittlerweile den zweitstärksten Beitrag zur OMV-Produktion und untermauern die Entscheidung, unsere Beteiligungen in stabilen EU/OECD-Ländern zu erhöhen." Die Produktion in Norwegen trug im Vorjahr rund 35.000 boe/d zur Gesamtproduktion bei.

Im Schlussquartal wirkte sich der Beitrag der norwegischen Felder mit einem Produktionsanstieg um 15 Prozent gegenüber dem 4. Quartal 2013 aus. Die Tagesproduktion von Erdöl, NGL und Erdgas betrug 318.000 boe/d. Die Gesamtverkaufsmenge stieg im 4. Quartal um 23 Prozent. Der durchschnittlich realisierte Rohölpreis des Konzerns sank um 30 Prozent, während der durchschnittlich im Konzern erzielte Gaspreis um zwölf Prozent über dem Niveau des Schlussquartals 2013 lag.

Der Geschäftsbereich Gas & Power, der 2013 noch ein EBIT von eine Million Euro verbucht hatte, war 2014 mit 162 Millionen Euro in der Verlustzone. Das EBIT sei vor allem durch Wertminderungen des Gaskraftwerks Brazi in Rumänien und des Firmenwerts der türkischen Petrol Ofisi.

Neuer Vertrag mit Gazprom

Allerdings sei es gelungen, den langfristigen Gasliefervertrag mit Gazprom neu zu verhandeln, der nun die geänderten Marktbedingungen widerspiegle, heißt es im Ergebnisbericht. Das unterstütze den Ergebnisbeitrag von EconGas, deren Ergebnisbeitrag etwa auf dem Niveau des Vorjahres liege.

Bis 2017 will die OMV jährlich 2,5 bis drei Milliarden Euro investieren, davon 80 Prozent in den Produktionsbereich. Das untere Ende der Investitionsbandbreite entspricht einer Ölpreis-Erwartung von rund 50 Dollar für die nächsten drei Jahre. Das Produktionsziel von 400.000 boe/d für 2016 wird aufrecht erhalten. Für heuer wird mit einem durchschnittlichen Ölpreis zwischen 50 und 60 Dollar pro Fass gerechnet.

(APA)

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