Die PR-Maschinerie der k.u.k. Armee

Sie waren privilegierte Mitglieder der sogenannten Kunstgruppe des K.u.k. Kriegspressequartiers.

Sie waren privilegierte Mitglieder der sogenannten Kunstgruppe des K.u.k. Kriegspressequartiers. Die österreichische staatliche PR-Abteilung benötigte für ihre patriotische Mission hunderttausende Kriegspostkarten. Und die schufen die Besten ihres Faches: Ernst Kutzer, Oskar Kokoschka, Alfred Gerstenbrand, Franz Gaal, Anton Kolig, Adolf Helmberger. Viele dieser Künstler hatten eine Ausbildung an der Wiener Akademie der bildenden Künste genossen, und sie fertigten, was verlangt wurde: Genrebilder mit rastenden Soldaten, Infanteristen auf steilsten Bergschroffen, Maschinengewehrstellungen in den Dolomiten, Minensprengungen durch Sappeure (Pioniere), interessanterweise auch Gefallene nach ihrem Heldentod. Viele dieser Postkarten entstanden im Auftrag des Roten Kreuzes. Zwar überwog die heldenhafte Pose des todesmutigen Siegers, aber dann gab es wieder ein Bild aus dem Inneren des sinkenden Kriegsschiffes Zenta, das bereits im August 1914 von der französischen Mittelmeerflotte versenkt wurde. Die Qualität der Reproduktionen entspricht dem damaligen Druckverfahren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2015)

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