Eurozone: Der Aufschwung hat an Fahrt gewonnen

Umsatzkurve
Umsatzkurve(c) www.BilderBox.com
  • Drucken

Frankreich mit stärkstem Wachstum seit Jahren, Italiens Industrie holt auf.

Wien. Die Konjunktur in der Eurozone erholt sich zunehmend und zeigt sich unbeeindruckt von der Schuldenkrise in Griechenland. Das geht aus einer Markit-Umfrage unter rund 4000 Unternehmen hervor. Demnach stieg der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft im Februar um 0,9 auf 53,5 Punkte und erreichte den höchsten Stand seit sieben Monaten. Bereits ab 50 Zählern signalisiert das Barometer ein Wachstum. „Der Aufschwung hat an Fahrt gewonnen und dürfte sich in den nächsten Monaten weiter beschleunigen“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

Für das erste Quartal rechnet Markit mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent. Damit würde die Wirtschaft im Währungsraum ihr Wachstumstempo von Ende 2014 halten. Erfreulich sei der verstärkte Jobaufbau, sagte Williamson. Dank wachsender Zuversicht hätten die Firmen unter dem Strich so viele neue Stellen geschaffen wie seit 2011 nicht mehr. Zudem sorge die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank für weiteren Optimismus.

„Die entscheidende Nachricht ist in diesem Monat, dass Frankreich die Stagnation hinter sich gelassen hat“, erklärte Williamson. So verbuchte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone laut Umfrage das stärkste Wachstum seit Mitte 2011. Positive Signale kamen auch aus Italien, wo die gebeutelte Industrie im Dezember mit 4,5 Prozent das größte Auftragsplus seit fast einem Jahr verbuchte.

Williamson warnt aber vor zu viel Euphorie. Das Wachstum hänge noch stark von den Dienstleistern ab. Die Schwäche des Industriesektors bleibt zudem ein ernstes Problem. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Konjunktur: Die Eurozone atmet wieder auf

Aus den Krisenländern Spanien, Portugal und Irland sind Reformländer geworden. Die Zeichen stehen auf Aufschwung. Außer in Österreich – wo der Reformstau die Wirtschaft weiter bremst.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.