"Charles de Gaulle" im Kampfeinsatz gegen IS

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Seit heute, Montag, setzt Frankreich auch den Flugzeugträger "Charles de Gaulle" im Kampf gegen den Islamischen Staat ein. Bei Luftangriffen der Anti-IS-Koalition in Syrien starben laut Aktivisten rund 1500 Kämpfer.

Frankreich setzt gegen die terroristische IS-Miliz den Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ein. Die schwimmende Kampfbasis sei am Montag in den Kampf gegen die Miliz im Norden des Irak eingebunden worden, berichtete die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf die Regierung.

Die französische Luftwaffe fliegt bereits seit September 2014 im Rahmen des US-geführten Bündnisses Luftangriffe auf die Sunnitenmilz Islamischer Staat (IS) im Irak. Dazu werden der Stützpunkt Al-Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten und ein Fliegerhorst in Jordanien genutzt. Bisher hatte Frankreich 600 Soldaten, neun Kampfflugzeuge des Typs Rafale, sechs Mirage 2000D, ein Tankflugzeug C-135 FR und einen Seeaufklärer Atlantique 2 zur IS-Bekämpfung abgestellt.

Die auch mit Atomwaffen ausgerüstete "Charles de Gaulle" war am 15. Februar in den Persischen Golf eingelaufen. Sie hat 21 Kampfflugzeuge (12 Rafale und neun Super-Etendard), ein Radarflugzeug Hawkeye und vier Hubschrauber an Bord. Zu ihrem Verband gehören die Fregatte "Chevalier Paul", ein Jagd-U-Boot und ein Tanker.

Erstmals Entzug von Ausweispapieren

Unterdessen geht Frankreich auch im Inneren schärfer gegen Jihadisten vor. Erstmals seien sechs mutmaßlichen islamistischen Kämpfern Pässe und Ausweise entzogen worden, um ihre Ausreise in die Kriegsgebiete zu verhindern, berichtete der französische Sender RTL am Montag. Die Papiere seien für sechs Monate beschlagnahmt und europäische Grenzstellen entsprechend informiert worden.

Geheimdienste hätten eine Ausreise der sechs Franzosen erwartet, hieß es. 40 weitere Personen würden überprüft. Dies seien die ersten Fälle von Ausweisentzug auf Basis der seit einigen Monaten geltenden neuen Terrorgesetze in Frankreich.

Insgesamt rund 1600 Tote in Syrien

Bei Luftschlägen der internationalen Anti-IS-Koalition sind in Syrien bisher rund 1600 Menschen ums Leben gekommen. Seit Beginn der Angriffe vor fünf Monaten seien zudem mehrere Hundert Menschen verletzt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mit.

Unter den Toten waren demnach auch 62 Zivilisten, darunter acht Kinder und fünf Frauen. Bei der übergroßen Mehrheit der Opfer handle es sich um Extremisten, erklärten die Menschenrechtler. So seien 1465 IS-Kämpfer ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Nicht-Syrer.

(APA/dpa)

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