Schießereien in Wien: Doppelmörder angeschossen

In Floridsdorf wurde ein mutmaßlicher Einbrecher von der Polizei angeschossen. Wie sich herausstellte ein verurteilter Doppelmörder. Auch in Liesing fielen Schüsse.

Der nach einem versuchten Einbruch am Montagabend bei einem Schusswechsel mit der Polizei mehrmals von Schüssen getroffene Mann ist ein verurteilter Doppelmörder. Der österreichische Staatsbürger hatte nach der Hinrichtung eines Gendarmen und der Tötung eines Suchtgifthändlers 1992 lebenslange Haft ausgefasst. Er saß daraufhin bis vergangenen November in der Justizanstalt Stein. 

Am Montagabend gab der 47-Jährige in Floridsdorf auf der Flucht vor der Polizei mehrere Schüsse in Richtung der Beamten ab. Nach einem Warnschuss ins Erdreich feuerten die Polizisten gezielt zurück. Fünfmal soll der Mann getroffen worden sein. Er liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Wiener AKH. Als sich die Unformierten dem am Boden liegenden Verdächtigen näherten, habe dieser noch versucht, eine Handgranate zu zünden. Das konnte von den Einsatzkräften gerade noch vereitelt werden, berichtet Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Die Polizei war am Montag kurz vor 19.45 Uhr alarmiert worden, dass in einen Drogeriemarkt des Einkaufszentrums "Center 21" bei der Helene-Richter-Gasse in Floridsdorf eingebrochen wurde. Zwei Streifenwagen kamen zum Tatort, die Beamten stießen auf zwei mutmaßliche Täter. Einer der beiden maskierten Verdächtigen ließ sich sofort widerstandslos festnehmen. Der andere flüchtete und eröffnete das Feuer.

Streit in Liesing eskaliert

Kurz vor diesem Vorfall war es in der Purkytgasse in Liesing zu einem Streit zwischen drei Männern auf offener Straße gekommen. Einer verletzte seinen Kontrahenten mit einem Schuss am Kopf. Zunächst hatte es geheißen, der Mann habe einen Streifschuss abbekommen, da er zunächst noch ansprechbar war. Laut Eidenberger könnte es sich allerdings um einen Durchschuss handeln. Jedenfalls war der Mann Dienstagfrüh im künstlichen Tiefschlaf.

"Er konnte den Beamten sagen, dass es bei dem Streit um einen USB-Stick ging", berichtete Eidenberger. Das Opfer hatte eine Glock 17 bei sich, bei der Tatwaffe handelte es sich um eine Pistole des Kalibers 9mm. Die beiden Widersacher des Mannes sind noch auf der Flucht, es soll sich laut Polizei um Serben handeln.

(APA/Red.)

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