Syrien: IS-Extremisten entführen 56 assyrische Christen

APA/EPA/MURSEL COBAN / DEPO PHOT
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Im Nordosten Syriens kam es zu schweren Kämpfen zwischen IS-Extremisten und kurdischen Volksschutzeinheiten.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im Nordosten Syriens mindestens 56 assyrische Christen entführt. Die Opfer seien nordwestlich der Stadt Al-Hassaka verschleppt worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montagabend. Über das weitere Schicksal der Entführten war zunächst nichts bekannt.

Die assyrischen Christen machen etwa fünf Prozent der Bevölkerung Syriens aus.

Zugleich gab es in der Region schwere Kämpfe zwischen IS-Extremisten und kurdischen Volksschutzeinheiten, die das Gebiet bisher beherrschen. Die Terrormiliz hatte am Montagmorgen nordwestlich von Al-Hassaka Dörfer angegriffen und einige Gebiete eingenommen, in denen mehrheitlich assyrische Christen wohnen. Zahlreiche Menschen seien geflohen, so die Menschenrechtler.

Der UN-Menschenrechtsrat hatte den IS-Extremisten am Montag in einem Bericht vorgeworfen, sie griffen systematisch Angehörige bestimmter ethnischer und religiöser Gruppierungen an, um sie zu vernichten. Dazu gehörten neben anderen Yeziden, Kurden, Turkmenen und Christen. Die Bluttaten der IS-Terrormiliz im Irak erfüllen nach Einschätzung der UN-Experten wahrscheinlich den Tatbestand des Völkermords.

(APA/dpa)

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