Angst vor Russland: Litauen will Wehrpflicht wieder einsetzen

Präsidentin Dalia Grybauskaite besichtigt am litauischen Tag der Unabhängigkeit die Ehrengarde.ängigkeit.
Präsidentin Dalia Grybauskaite besichtigt am litauischen Tag der Unabhängigkeit die Ehrengarde.ängigkeit.(c) imago/Xinhua (imago stock&people)
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Litauen plant die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht - aus Angst vor wachsenden Ansprüchen Russlands im Baltikum.

Aus Angst vor einem Konflikt mit Russland plant die litauische Regierung die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht. "Die aktuelle geopolitische Lage erfordert eine Verstärkung und eine beschleunigte Rekrutierung für die Armee", sagte Staatschefin Dalia Grybauskaite am Dienstag bei einer Sitzung des nationalen Verteidigungsrates des Baltenstaates.

Für einen Zeitraum von fünf Jahren soll die Wehrpflicht wieder eingesetzt werden. Rund 3.500 junge Männer sollen eine neunmonatige Grundausbildung absolvieren. Der Plan muss noch im Parlament abgestimmt werden. Erst 2008 hatte Litauen beschlossen, den verpflichtenden Militärdienst abzuschaffen.

Beunruhigung über russische Ambitionen

Litauen ist zunehmend beunruhigt über die russischen Ambitionen in der Region. Und das aus historischen Gründen: Mehr als 50 Jahre war der baltische Staat, gemeinsam mit Lettland und Estland, Teil der Sovietunion. 1991 erlangte Litauen die Unabhängigkeit. Im Laufe der Ukrainekrise häuften sich jedoch Truppenübungen des russischen Militärs in der Region. Etwa im Dezember, als Moskau 9000 Soldaten und 55 Schiffe in die benachbarte russische Exklave Kaliningrad entsandte.

Einige Experten warnen, dass Russland die Stabilität der baltischen Staaten gefährden könnte. Es bestehe eine "reale und aktuelle Gefahr", dass Russlands Präsident Vladimir Putin wie in der Ukraine auch im Baltikum die Entschlossenheit der Nato testen wolle - durch Propaganda, Cyberattacken und Desinformationskampagnen. Auch der Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte vor einem solchen hybriden Krieg gewarnt. Damit könne der Kreml-Chef versuchen, die Beistandsgarantie des Militärbündnisses zu testen.

(Reuters/red.)

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