Da Spitalsärzte nur noch 48 Stunden pro Woche arbeiten dürfen, könnten sie nicht mehr zusätzlich als Notärzte tätig sein, kritisiert das Rote Kreuz.
Das Rote Kreuz warnt vor einem Personalmangel bei den Notärzten. Grund dafür ist das neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte. Rot-Kreuz-Präsident Gerald Schöpfer fordert deshalb Ausnahmen für Notärzte.
Manche Gebietskrankenkassen würden seit 2010 Notärzte nicht mehr wie bisher auf Basis von freien Werksverträgen, sondern nur noch fix angestellt beschäftigen. Da die Spitalsärzte jetzt aber nur noch 48 Stunden pro Woche arbeiten dürfen, könnten sie nun nicht mehr zusätzlich als Notärzte arbeiten, beklagte Schöpfer am Donnerstag anlässlich des in Linz stattfindenden Rettungsdienstsymposiums und im Ö1"-Morgenjournal".
Der Präsident des Roten Kreuzes fordert daher arbeitsrechtliche Ausnahmen. Konkret wünscht er sich eine Nachjustierung im ASVG, dass Notärzte weiterhin als freie Dienstnehmer arbeiten können. Da Ärzte im Spital nur noch 48 Stunden arbeiten, hätten sie jetzt auch noch zusätzliche Ressourcen, um sich als Notärzte etwas dazuverdienen zu können. Eine Überlastung der Ärzte, die ja gerade mit dem neuen Gesetz verhindert werden soll, wäre damit nicht verbunden, meinte Schöpfer, weil als Notarzt kämen ja kein zusätzlicher Zehn- oder Zwölfstunden-Dienste hinzu, sondern nur Bereitschaftszeiten.
Das Sozialministerium lehnt diese Ansinnen jedoch ab. Eine gesetzliche Ausnahme nur für Notärzte sei verfassungsrechtlich nicht möglich.
(APA)