Wifo: Österreichs Wirtschaft weiter im Stagnationsmodus

APA/HARALD SCHNEIDER
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Im vierten Quartal des Vorjahres gab es zum zweiten Mal hintereinander ein BIP-Nullwachstum, bestätigt das Wirtschaftsforschungsinstitut.

Österreichs Wirtschaft ist Ende vorigen Jahres nicht vom Fleck gekommen. Gegenüber dem Vorquartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 4. Quartal zum zweiten Mal in Folge nicht zu, rutschte aber auch nicht, wie von manchen befürchtet, ins Minus. Das bestätigte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Freitag.

Im Jahresabstand schrumpfte die heimische Wirtschaftsleistung im 4. Quartal real um 0,2 Prozent - bei der Schnellschätzung Ende Jänner war das Wifo noch von lediglich 0,1 Prozent Rückgang ausgegangen. Allerdings wurde der BIP-Anstieg des 3. Quartals im Vergleich zum Jahr davor von 0,2 auf 0,4 Prozent nach oben gesetzt.

Für das Gesamtjahr 2014 bekräftigte das Wifo das schon vor einem Monat errechnete Wachstum von 0,3 Prozent, unter Berücksichtigung der Zahl der Arbeitstage ergab sich ein geringfügig höherer Anstieg von 0,4 Prozent.

Wirtschaftswachstum 2014 im Vergleich - Aktualisiert
Wirtschaftswachstum 2014 im Vergleich - Aktualisiert(c) APA

Schwache Konsumnachfrage

Das gesamtwirtschaftliche Konjunkturbild für 2014 habe sich gegenüber Ende Jänner nicht wesentlich verändert, erklärte das Wifo am Freitag in einer Aussendung. Im 1. und 2. Vierteljahr war die heimische Wirtschaft um je 0,1 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorquartal expandiert, nach jeweils 0,2 Prozent Zuwachs im 3. und 4. Vierteljahr 2013.

Die leichte Verstärkung der außenwirtschaftlichen Impulse gegen Jahresende 2014 fiel laut Wifo zu gering aus, um der Schwäche der Binnennachfrage bei Investitionen und Privatkonsum entgegenzuwirken. Die Exporte im weiteren Sinn legten im Schlussquartal nur um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, die Importe sanken sogar um 0,5 Prozent.

Außenhandel legt zu

Gedämpft wurde das 4. Quartal weiterhin durch die flaue Konsumnachfrage der privaten Haushalte - hier gab es im Quartalsabstand eine Stagnation und im Jahresabstand lediglich 0,4 Prozent Zuwachs. Auch die anhaltende Investitionszurückhaltung der Firmen habe sich bremsend ausgewirkt: Die Bruttoanlageinvestitionen sanken im Quartalsabstand um 1,1 Prozent und gaben im Jahresabstand um 1,5 Prozent nach. Am stärksten rückläufig waren laut Wifo im 4. Quartal neben den Investitionen in Maschinen und Geräte die Bauinvestitionen und die Fahrzeuginvestitionen.

Einen positiven Wachstumsbeitrag lieferte nach Einarbeitung revidierter Daten der Außenhandel. Auch für das 3. Vierteljahr ergab sich nach einer Revision ein positiver Außenbeitrag - für die erste Jahreshälfte 2014 hingegen ein negativer. Im gesamten Jahr 2014 stiegen die Importe von Waren und Dienstleistungen real um 2,4 Prozent, die Exporte etwas schwächer um 1,5 Prozent.

(APA)

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