Der Schauspieler Leonard Nimoy, bekannt als Mr. Spock in „Star Trek“, ist 83-jährig an einem Lungenleiden gestorben.
Nein, Leonard Nimoy, geboren 1931 in Boston als Sohn jüdisch-orthodoxer Ukrainer, hatte weder spitze Ohren noch schräge Augenbrauen, sein Blut war nicht grün, und er kannte auch Gefühle. Doch für Generationen war er Mr. Spock, geboren 2232 in Shi'Kahr auf dem Planeten Vulkan als Kind einer Menschenmutter und eines vulkanischen Vaters. Er war es 47 Jahre lang, und er war es so überzeugend, dass er, mit ein wenig Resignation, auf seine erste Autobiografie „I Am Not Spock“ (1977) einen zweiten Band folgen ließ: „I Am Spock“ (1995).
Mit sparsamster Mimik, sozusagen als außerirdischer Buster Keaton, gab Nimoy den Wissenschaftsoffizier auf dem Raumschiff Enterprise, den streng rationalen Zweiten neben dem gefühlsbestimmten Captain Kirk, gespielt von William Shatner, der neben Nimoy/Spock noch amerikanischer wirkt. Natürlich schimmert nicht erst in „Star Trek V“, wenn er mit den anderen alten Enterprise-Buben am Lagerfeuer sitzt und singt, durch, dass Spock sehr wohl sentimental sein kann, aber er hat sich eben unter Kontrolle, analysiert den Text von „Row, Row, Row Your Boat“ und sagt, wenn andere zittern und bangen, nur: „Faszinierend.“ Oder, wenn er jäh mit irdischer Unlogik konfrontiert wurde: „Ich beginne zu verstehen.“
"Das Leben ist wie ein Garten"
Wenn er nicht gerade Spock war, spielte Nimoy auch andere Rollen, etwa in der Geheimagentenserie „Kobra, übernehmen Sie“ den Verwandlungskünstler Paris, er führte Regie, bei Star-Trek-Folgen (z. B. „The Search for Spock“) und anderen Filmen, und er sang auf etlichen Alben, meist amerikanische Standards wie „If I Had A Hammer“.
2014 gab Nimoy bekannt, dass er an der chronischen Lungenerkrankung COPD leide, auf Twitter schrieb er: „Ich habe vor 30 Jahren zu rauchen aufgehört. Nicht früh genug.“ Nun ist er im Alter von 83 Jahren daran gestorben. Sein letzter Tweet: „Das Leben ist wie ein Garten. Vollkommene Momente sind möglich, sie können aber nicht bewahrt werden, außer in der Erinnerung.“ (APA/tk)