Russland
Sechs tote Regierungskritiker seit 2006

Anna Politkowkskaja, die Journalistin, wurde 2006 in Moskau erschossen. Sie hatte für die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ aus Tschetschenien über Menschenrechtsverletzungen durch russische und tschetschenische Sicherheitskräfte berichtet. 2014 verurteilt ein Moskauer Gericht fünf Tschetschenen zu langjährigen Strafen. Die Drahtzieher des Verbrechens sind bis heute nicht bekannt.
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Alexander Litwinenko, der Geheimagent, starb 2006 in einem Londoner Krankenhaus. Er ist kurz vorher vermutlich beim Teetrinken im Hotel mit dem radioaktiven Polonium 210 vergiftet worden. Im Sterben macht er Putin für seinen Tod verantwortlich. Der Kreml weist die Vorwürfe zurück. Litwinenko ist nach Großbritannien ausgewandert und hat später auch für den MI6 gearbeitet.
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Natalja Estemirowa, die Menschenrechtlerin, wurde 2009 in der russischen Konfliktregion Nordkaukasus erschossen aufgefunden. Die Mitarbeiterin der Organisation Memorial galt als Kämpferin für die Menschenrechte im Nordkaukasus. Mit kritischen Berichten über das Verschwinden von Zivilisten in Tschetschenien hatte sie sich den Zorn der moskautreuen Machthaber zugezogen.
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Der Wirtschaftsprüfer und Anwalt Sergei Magnitski hatte Korruptionsvorwürfe gegen russische Unternehmen und Behörden erhoben. Wegen angeblicher Steuervergehen wurde er selbst in Haft genommen. Im November 2009 starb er schwer krank in seiner Gefängniszelle. Menschenrechtler sowie Hinterbliebene werfen den Behörden vor, ihn gefoltert zu haben.
(c) REUTERS (� Mikhail Voskresenskiy / Reute)

Boris Beresowski, der Oligarch, wurde im März 2013 tot in seinem Haus in Ascot bei London aufgefunden. Er starb durch Strangulation, ob er sich das Leben nahm oder getötet wurde, konnte nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Er galt als Intimfeind Putins und unterstützte die russische Opposition finanziell. Wegen Differenzen mit Putin war er nach Großbritannien emigriert.
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Der 55-jährige Oppositionsführer Boris Nemzow ist das jüngste Opfer in einer langen Serie. Nemzow war einer der profiliertesten Putin-Kritiker. Kurz vor dem Attentat in der Nähe des Kremls hatte der frühere Vize-Regierungschef dem Staatschef im Radiosender Moskauer Echo erneut eine "unsinnige Aggression gegen die Ukraine" vorgeworfen, die die russische Wirtschaft in die Krise gestürzt habe. Das Interview wurde zu seinem politischen Vermächtnis.
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