Steigt Maggie Smith aus der britischen Adelsserie aus? Vielmehr dürfte sich "Downton Abbey" dem Ende nähern.
Ein Raunen geht seit kurzem durch die Reihen der "Downton Abbey"-Fans in aller Welt - und es sieht so aus, als ob die gutgläubigen Herr- und Damenschaften einem kleinen Witz von Dame Maggie Smith aufgelaufen sind. Denn die 80-jährige Britin hatte in einem ihrer seltenen Interviews mit der britischen "Sunday Times" ganz unverblümt über ihr weiteres Engagement in der Adelsserie geplaudert und dabei den Satz fallen lassen: "Wissen Sie, meine Figur der Lady Violet kann nicht ewig in der Serie bleiben. Meines Wissens müsste ich bereits 110 Jahre alt sein, wir befinden uns ja schon Ende der 1920er Jahre." Das klang also so, als ob die im Herbst startende sechste Staffel der Serie die letzte für Maggie Smith und ihre Rolle der Dowager Countess of Grantham (Dowager Countess bedeutet so viel wie: die gräfliche Witwe) werden würde.
Doch sofort war einer der Serienautoren zur Stelle, um zu beschwichtigen. Maggie Smith würde keineswegs vorzeitig aus der Serie aussteigen, sie habe zugesagt, dem Downton-Cast bis zum Schluss zur Verfügung zu stehen. Womit wir beim Kern der Sache sind: das Ende ist offenbar näher als erwartet. Staffel sechs könnte die letzte für die in Europa, aber vor allem auch in den USA so erfolgreiche Produktion rund um die Famile Crawley und ihr Personal sein. So ganz nebenbei ließ Maggie Smith auch die Bemerkung fallen: "Sie sagen, es ist die letzte Staffel - und ich sehe tatsächlich nicht, wie es noch länger weiter gehen könnte."
Allerhöchstens eine siebente Staffel
To cut a long story short, wie die Briten sagen würden: Maggie Smith ist offenbar ein bisschen Downton-müde, aber nicht sie wird die Serie verlassen, sondern die Serie wird nach diesem Jahr vermutlich zu Ende gehen oder allerhöchstens für eine siebente Staffel zurückkehren. Selbst bei Supererfolgsproduktionen wie "Breaking Bad" oder "Mad Men" war nach fünf oder sieben Staffeln Schluss.
Tatsache ist, "Downton Abbey" ohne Maggie Smith wäre wie ein frisches Brot ohne gesalzene Butter. Sie ist es, die der Serie den nötigen Kick gibt mit ihren scharfzüngigen, aber stets sehr amüsanten Wortmeldungen. Ihre Aussagen über den Unterschied von Briten und Amerikanern und ihre abwertenden Bemerkungen gegenüber der Arbeiterklasse werden im Internet längst gesammelt oder mit animierten Grafiken kombiniert.
Eine kleine Auswahl für alle Nichtkenner, die noch überzeugt werden müssen - weil sie auf Englisch einfach besser klingen, im Original:
- "First electricity, now telephones. Sometimes I feel as if I’m living in an H.G. Wells novel."
- "What is a weekend?"
- Zur Schwiegertochter Countess Cora: "I hope I don’t hear sounds of a disagreement."
Lady Violet: "Is that what they call discussion in New York?" - Lady Violet zu Cora: "I'm so looking forward to seeing your mother again. When I'm with her, I'm reminded of the virtues of the English." Matthew: "But isn't she American?" Lady Violet: "Exactly."
- Lady Isobel: "I admire it when young people stand up for their principles." Lady Violet: "Principles are like prayers; noble, of course, but awkward at a party."
- Countess Violet: "You are quite wonderful the way you see room for improvement wherever you look. I never knew such reforming zeal."
Mrs. Crawley: "I take that as a compliment."
Countess Violet: "I must’ve said it wrong." - "It’s the job of grandmothers to interfere."