"Islamisierung": FPÖ holt Rechtspopulisten Wilders nach Wien

Geert Wilders
Geert Wilders REUTERS
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Der Niederländer und FPÖ-Chef Strache planen einen Auftritt zum Thema "Europas Bedrohung durch die Islamisierung" am 27. März in der Hofburg.

das FPÖ-Bildungsinstitut lädt am 27. März zu einem Vortrag in die Wiener Hofburg. Am Podium sollen dabei FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders sitzen. Debattiert wird über "Europas Bedrohung durch die Islamisierung", wie am Montag bekannt wurde. Moderiert wird von dem freiheitlichen Europaabgeordneten Harald Vilimsky.

Die Bildung einer gemeinsamen Fraktion von Wilders' Partei für die Freiheit (PVV) und der FPÖ im Europaparlament nach der EU-Wahl voriges Jahr scheiterte zuletzt, da die Rechtsparteien nicht ausreichend Mitstreiter gewinnen konnten. Wilders hatte in seiner Heimat zuletzt heftige Kritik zu ernten, nachdem er bei einer Wahlveranstaltung Anhänger dazu angestachelt hatte, nach "weniger" Marokkanern in den Niederlanden zu rufen. Er muss sich nun wegen Verhetzung vor Gericht verantworten.

SPÖ und Grüne über "dumpfe Hetze" empört

SPÖ und Grüne sind über die geplante Veranstaltung empört. Für den Wiener Landesparteisekretär der SPÖ, Georg Niedermühlbichler, dient die Veranstaltung offenbar "islamophober Stimmungsmache" und es dürfe nicht sein, dass ein historisch bedeutender Ort für "dumpfe Hetze" missbraucht werde.

Die Grünen-Politiker Albert Steinhauser und Harald Walser betonten in einer Aussendung, es sei "völlig inakzeptabel", dass die im Eigentum der Republik befindliche Hofburg "zunehmend zum Aufmarschort von Rechtsextremen" werde. Bereits bei dem inzwischen von der FPÖ in der Hofburg veranstalteten Burschenschafterfest, dem "Akademikerball", hatte es Kritik an der Betreibergesellschaft gegeben. Auch internationale Medien hatten von dem rechten Gesellschaftstreffen berichtet.

Von der Betreibergesellschaft gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe von SPÖ und Grünen. Auch der Termin wurde zunächst nicht bestätigt.

Der Politikwissenschafter Bernhard Weidinger veröffentlicht auf Twitter ein Flugblatt der Veranstaltung:

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(APA/Red.)

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