Außenamt bestätigt: Österreicher in den Händen des IS

Österreicher in IS-Gewalt: Krisensitzung unter der Führung von Außenministerium-Generalsekretär Michael Linhart (2.v.l.) gemeinsam mit Mitarbeitern des Innen-, Außen- und Verteidigungsministeriums am Sonntag, 8. März 2015, im Außenministerium.
Österreicher in IS-Gewalt: Krisensitzung unter der Führung von Außenministerium-Generalsekretär Michael Linhart (2.v.l.) gemeinsam mit Mitarbeitern des Innen-, Außen- und Verteidigungsministeriums am Sonntag, 8. März 2015, im Außenministerium.(c) AUSSENMINISTERIUM/DRAGAN TATIC
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Es gebe gesicherte Informationen, dass der Oberösterreicher beim libyschen Ölfeld al-Ghani von Kämpfern des "Islamischen Staats" aufgegriffen wurde.

Der 39-jährige Oberösterreicher, der nach einem Angriff der jihadistischen Organisation "Islamischer Staat" (IS) auf ein Ölfeld in Libyen mit mehreren anderen Personen vermisst wird, ist in der Hand der IS-Terroristen. Das bestätigte das Außenministerium der der Austria Presse Agentur am Montag.

"Es liegen nunmehr gesicherte Informationen vor, dass sich die Gruppe von Ausländern, die sich auf dem Ölfeld al-Ghani befand, als dieses am 6. März von IS-Terroristen angegriffen wurde, in den Händen der IS-Terroristen befinden", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. "Zu dem Zeitpunkt, als die Gruppe mit mehreren Fahrzeugen von dem Ölfeld in Richtung Norden abtransportiert wurde, waren die Mitglieder dieser Gruppe unverletzt." Über den derzeitigen Aufenthalt der Gruppe gebe es keine gesicherten Informationen.

Woher die Information über die Entführung des Österreichers und seiner Mitgefangenen stammt, wollte Außenministeriumssprecher Martin Weiss nicht konkretisieren. Er bekräftigte aber, es handle sich um "gesicherte Informationen".

Dass der Österreicher nach wie vor am Leben ist, muss die Nachricht allerdings nicht bedeuten: Seit dem Abtransport der Geiseln von al-Ghani am Freitagnachmittag gibt es von der Gruppe laut Weiss "weder ein Lebenszeichen noch einen Todesbeweis." Die Familie des Entführten sei informiert, ebenso alle übrigen betroffenen Regierungen. Laut mehreren Medien handelt es sich bei dem Mann um Dalibor S., was das Außenamt nicht bestätigen wollte.

Der Information war eine neuerliche Sitzung des Krisenstab unter Leitung von Außenministeriums-Generalsekretär Michael Linhart am Montagvormittag vorangegangen.

(APA)

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