Experten prüfen "Ende des Literaturunterrichts"

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Nach scharfer Kritik am Stellenwert der Literatur bei der Zentralmatura prüfen Experten, ob die Literatur aufgewertet werden soll.

Experten prüfen am Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) die Aufwertung der Literatur im Rahmen der schriftlichen Zentralmatura. Dass diese an Stellenwert stark einbüßte, wurde wiederholt kritisiert. So warnen etwa die Initiatoren der Plattform bildungstief.at vor dem "Ende des Literaturunterrichts an der AHS", dort läuft auch eine Petition.

Empfehlen die Experten  Änderungen, könnten diese aber frühestens in zwei bis drei Jahren umgesetzt werden, erklärte Jürgen Horschinegg, Leiter des Bifie-Standorts Wien, im "Ö1-Morgenjournal".

Bei der Zentralmatura kommt nur noch eine von sechs Aufgaben aus dem Bereich Litaratur, und bei dieser Aufgabe ist auch kein literaturgeschichtliches Wissen notwendig. Wählt ein Maturant jetzt die Literaturaufgabe, muss er auch noch eine zweite Aufgabe bearbeiten.

Im Rahmen der Expertengruppe soll nun diskutiert werden, ob das Auswirkungen auf den Unterricht hat - also ob die Lehrer dann den Literaturunterricht völlig oder teilweise aufgeben. Von etwaigen Änderungsvorschlägen wäre die derzeit anstehende Premiere der Zentralmatura jedenfalls nicht betroffen.

Probeklausuren im Fach Deutsch

Unabhängig davon können Schulen heute eine Schularbeit mit vom Bifie zentral vorgegebenen Angaben als Test für die anstehende Reifeprüfung abhalten. Das Herunterladen dieser Aufgaben funktionierte in der Früh laut der früheren SPÖ-Nationalratsabgeordneten und Direktorin der Wirtschaftsakademie Villach, Melitta Trunk, problemlos, wie es in einer Aussendung heißt. Beim Probelauf für die Englisch-Zentralmatura vergangene Woche war es zu kleineren Problemen gekommen.

Zum Bericht des Ö1-Morgenjournals >>>

(APA/Red.)

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