Irans geistliches Oberhaupt reagiert auf den Brief von 47 US-Senatoren, die Präsident Obama vor einem Atom-Abkommen mit dem Iran warnen.
Mit scharfen Worten hat Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei auf die Bestrebungen von US-Senatoren reagiert, ein Atom-Abkommen mit dem Iran zu verhindern. "Natürlich mache ich mir Sorgen, denn die andere Seite ist bekannt für ihre Undurchsichtigkeit, Falschheit und Hinterhältigkeit", zitierte die Nachrichtenagentur Mehr Khamenei am Donnerstag zur Frage nach den Aussichten eines Abkommens. Jedes Mal, wenn ein Ende der Verhandlungen in Sicht sei, werde der Ton "der anderen Seite, insbesondere der Amerikaner" rauer. "Dies ist die Natur ihrer Tricksereien und Täuschungen."
Kurz vor einem neuen Atom-Treffen am Sonntag in der Schweiz hatten 47 republikanische US-Senatoren einen Brief veröffentlicht, indem sie davor warnen, dass ein unter Präsident Barack Obama unterzeichnetes Atomabkommen wieder gekippt werden könnte. Ein neuer US-Präsident wird Ende 2016 gewählt, Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal antreten. Wenig später räumten aber selbst prominente Mit-Unterzeichner ein, mit dem scharf kritisierten Schreiben ein Stück zu weit gegangen zu sein. "Vielleicht war es nicht wirklich der beste Weg, das zu tun", sagte Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain im US-Sender Fox News.
Die Atomverhandlungen werden kommende Woche im schweizerischen Lausanne fortgesetzt. Sie befinden sich in einer entscheidenden Phase. Ende März läuft die Frist für das Zustandekommen eines Zwischenabkommen ab. Ende Juni soll ein endgültiges Abkommen stehen. Nach Angaben von US-Außenminister John Kerry sind noch nicht sämtliche Hindernisse überwunden, auch wenn es Fortschritte gebe. Gemeinsam mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier forderte er am Mittwochabend den Iran erneut auf, sich in dem Konflikt zu bewegen.
(Reuters/dpa/red)