Inzest-Fall: Josef F. nach Wien-Mittersteig überstellt

JUSTIZANSTALT MITTERSTEIG IN WIEN
JUSTIZANSTALT MITTERSTEIG IN WIEN(c) APA (Roland Schlager)
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Die Wiener Vollzugsdirektion entscheidet nach Vorliegen des schriftlichen Gutachtens, in welche Anstalt F. verlegt wird. Der 73-Jährige hatte seine Tochter jahrzehnte lang in ein Kellerverließ gesperrt und sie missbraucht.

Der zu lebenslanger Haft verurteilte Amstettner Inzest-Täter Josef F. ist am Dienstag - abgeschirmt von der Öffentlichkeit - in die Sonderstrafanstalt Wien-Mittersteig überstellt worden, berichteten ORF Online und "Kurier" (Mittwochausgabe). Aus Justizkreisen wurde das bestätigt, für weiterführende Informationen verwies man an die Vollzugsdirektion Wien. Der knapp 74-Jährige wurde auf der Begutachtungsstation der Justizanstalt untergebracht, wo er medizinisch, psychologisch untersucht und sozialarbeiterisch betreut wird, so der ORF.

Nach Vorliegen des schriftlichen Urteils wird die Vollzugsdirektion entscheiden, in welche Anstalt Josef F. verlegt wird. Sie hat dafür sechs Wochen ab Vorliegen der Urteilsausfertigung Zeit. Da Josef F. vom St. Pöltner Schwurgericht als geistig abnormer Rechtsbrecher eingestuft wurde und somit im sogenannten Maßnahmenvollzug landen wird, kämen dafür neben der Sonderanstalt Mittersteig jene in Göllersdorf, aber auch Vollzugsanstalten mit einer Spezialabteilung für abnorme Rechtsbrecher infrage.

Prozess unter den Augen der Weltöffentlichkeit

Josef F. musste sich von 16. bis 19. März in St. Pölten unter weltweitem Medieninteresse im Prozess um den Inzest-Fall in Amstetten verantworten. Ihm wurden Mord durch Unterlassung, Sklavenhandel, Freiheitsentziehung, Vergewaltigung, Blutschande und schwerer Nötigung vorgeworfen. F. ist letztlich in allen Anklagepunkten einstimmig für schuldig erkannt worden. Er erhielt lebenslang, außerdem wurde die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verfügt.

(APA)


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