Coach Baur nach 0:4 bei Rapid kämpferisch: "Würde Entlassung nicht verstehen" - Admira-Trainer Knaller trauerte Sieg über Austria nach
Auch wenn die Tabelle der Fußball-Bundesliga den SV Grödig derzeit an der achten Stelle ausweist - in den vergangenen Wochen präsentierten sich die Salzburger als Abstiegskandidat Nummer eins. Vorläufiger Tiefpunkt war das 0:4 am Samstag in Wien gegen Rapid. Durch die sechste Niederlage in Folge beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Admira nur noch zwei Punkte.
Laut Trainer Michael Baur war die Partie gegen Rapid aufgrund der beiden schnellen Gegentore schon nach knapp zehn Minuten entschieden. Zu allem Überfluss verletzten sich auch noch Goalie Cican Stankovic, Abwehrchef Ione Cabrera und Außenverteidiger Marvin Potzmann. "Das habe ich als Trainer noch nie erlebt, dass ich alle drei Wechsel wegen Verletzungen vornehmen musste", meinte Baur.
Die lange Ausfallsliste sei symptomatisch für die aktuelle Lage in Grödig. "Die Situation ist angespannt, auch was das Personal betrifft", gab Baur zu. Schuld an den vielen Blessuren könnte auch die problematische Infrastruktur bei den Salzburgern sein. "Wir konnten in diesem Jahr nur auf Kunstrasen trainieren. Im Herbst hatten wir keine Muskelverletzungen, jetzt mehrere - das wird damit zu tun haben", vermutete der Tiroler.
Der Ex-Teamspieler läuft aufgrund der aktuellen Krise wohl Gefahr, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. "Aber eine Entlassung würde ich nicht verstehen. Das Trainerteam macht einen guten Job", betonte der 45-jährige.
Seine Motivation habe unter den jüngsten Rückschlägen nicht gelitten. "Ich freue mich jeden Tag auf das Training. Meine Begeisterung für den Job ist nicht kleiner geworden", sagte Baur und gab sich kämpferisch. "Ich habe als Spieler die Leute gespalten und tue das auch als Trainer. Mich muss nicht jeder mögen."
Grödigs Negativserie macht der Admira Mut. Allerdings mischte sich bei Trainer Walter Knaller zur Freude über den reduzierten Rückstand auf die Salzburger auch der Ärger darüber, einen Sieg gegen die Austria verpasst zu haben. "Vom Ergebnis bin ich enttäuscht, wir hatten den Fokus auf drei Punkte", meinte der Kärntner nach dem Heim-1:1 gegen die Violetten.
Für den dritten Club im Abstiegsrennen, den SC Wiener Neustadt, setzte es nach acht Punkten aus den vorangegangenen vier Runden wieder eine Niederlage. Durch das 0:2 beim WAC schrumpfte der Vorsprung des Tabellen-Neunten auf die Admira auf einen Punkt. Dennoch nahm Coach Helgi Kolvidsson die Schlappe relativ gelassen. "Die Serie der letzten Spiele interessiert mich nicht. Ich finde es nur sehr schade, dass wir verloren haben", sagte der Isländer.