Heta: Düsseldorfer Hypothekenbank musste gerettet werden

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Die Bank geriet wegen der Ausfallsgefahr der Hypo-Anleihen in Bedrängnis. Der Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken gibt eine Garantie.

Die deutschen Privatbanken müssen die in Schieflage geratene Düsseldorfer Hypothekenbank stützen. Der Einlagensicherungsfonds der privaten Banken stelle eine entsprechende Garantie, um "akute Risiken" zu beseitigen, teilte der Bundesverband deutscher Banken mit. Die Düsseldorfer Hypothekenbank war wegen ausfallgefährdeter Anleihen der Hypo Alpe Adria (nun Heta) in Bedrängnis geraten. "Das Problem ist gelöst", teilte der deutsche Bundesverband am Sonntagabend mit.

Das deutsche Finanzministerium sieht keine Gefahr, dass durch die Abwicklung der notverstaatlichten österreichischen Hypo Alpe Adria (jetzt Heta) weitere deutsche Kreditinstitute in Not geraten. Bei der Düsseldorfer Hypothekenbank (DüsselHyp) gehe es um einen Einzelfall, sagte ein Ministeriumssprecher. Dieser Fall sei von den Privatbanken "in überzeugender Weise" gelöst worden, wurde heute im Berliner Finanzministerium erklärt.

Die österreichische Bundesregierung hatte Anfang März beschlossen, die "Bad Bank" der Hypo Alpe Adria namens Heta abzuwickeln und sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen. Davon sind auch deutsche Banken betroffen. Der deutsche Bankenverband schirme nun Heta-Anleihen der Hypothekenbank ab, hieß es. Das Ziel sei die Übernahme der Hypothekenbank durch den Einlagensicherungsfonds. Die Düsseldorfer Hypothekenbank hatte Ende 2013 Hypo-Papiere mit einem Volumen von 348 Mio. Euro im Bestand.

Mehrere Deutsche Banken betroffen

Die Düsseldorfer Hypothekenbank war bereits in der Finanzkrise an den Abgrund geraten und wurde im April 2008 von der Einlagensicherung des Branchenverbandes der privaten Banken gerettet. Zu ihren Kunden zählen Staaten, Kommunen und öffentlich-rechtliche Banken. Das auf Pfandbriefe spezialisierte Institut hatte vor der Rettungsaktion einen Gewinneinbruch erlitten.

Nun hat der gemeinsame Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken eine Garantie für die DüsselHyp abgegeben. Die DüsselHyp hatte Ende 2013 Hypo-Papiere mit einem Volumen von 348 Mio. Euro im Bestand. Der Sicherungsfonds schirme die Hypo-Anleihen der Düsseldorfer ab, "um die akuten Risiken zu beseitigen", erklärte der Privatbankenverband BdB. "Das Ziel ist die Übernahme der Düsseldorfer Hypothekenbank durch den Einlagensicherungsfonds." Das Problem sei damit gelöst.

Der Rückzahlungsstopp der Hypo-Alpe-Bad-Bank Heta hatte bereits auch die NordLB und ihre Tochter Deutsche Hypo getroffen. Wegen der drohenden Zahlungsausfälle habe das Institut eine Risikovorsorge für noch offene Forderungen von 380 Mio. Euro getroffen und den Jahresabschluss für 2014 entsprechend wertberichtigt, hatte die NordLB am Freitag in Hannover mitgeteilt. Davon entfielen 245 Mio. Euro auf die Deutsche Hypo.

Betroffen von den Problemen ist daneben auch die in der Finanzkrise verstaatlichte deutsche Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE). Sie hat mehrere Anleihen der Hypo Alpe Adria in den Büchern. Der HRE-Vorstand hatte bereits eine Wertberichtigung von 120 Mio. Euro beschlossen.

(APA/dpa)

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