Nach zehn Tagen gab es den ersten öffentlichen Auftritt des Präsidenten – Unterdessen finden Militärmanöver im Westen und Norden statt.
Moskau. Nach zehn Tagen ohne öffentlichen Auftritt und wilden Spekulationen über den Grund seines Abtauchens ist Russlands Präsident, Wladimir Putin, am Montag erstmals wieder vor Journalisten erschienen. Etwas blass wirkend schüttelte er im Konstantinpalast bei St. Petersburg dem kirgisischen Präsidenten, Almasbek Atambajew, die Hand, bevor sich beide zu einem Gespräch zurückzogen. „Es wäre langweilig, gäbe es keinen Tratsch“, sagte Putin am Montag zu den Gerüchten.
Moskau hat unterdessen eine Überprüfung der Gefechtsbereitschaft von Streitkräften im westlichen Wehrbezirk sowie bei der Nordflotte und den Luftlandetruppen angeordnet. Insgesamt seien 38.000 Soldaten, mehr als 40 Schiffe, etwa 15 U-Boote und 110 Flugzeuge betroffen, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. „Neue Herausforderungen und Gefahren für die militärische Sicherheit erfordern, dass die Armee ihre militärischen Fähigkeiten weiter ausbaut“, erklärte Schoigu am Montag unter Bezug auf die Ukraine-Krise.
In der Vorwoche hatte die russische Armee Manöver auf der Halbinsel Krim, in mehreren Gebieten im Süden Russlands sowie in den abtrünnigen georgischen Regionen Südossetien und Abchasien gestartet. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2015)