Vizebürgermeisterin Vassilakou könne schon jetzt "einzelne Bauten zu Mini-Schutzzonen erklären", heißt es aus der SPÖ. Von einer neuerlichen Bauordnungsänderung halte man wenig.
Wien. „Kein Altbau-Abriss mehr ohne mein Okay“, forderte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou gegenüber der „Presse“. Das Ziel: Gründerzeithäuser sollten so besser vor Immobilienspekulation und Verfall geschützt werden.
Von ihrem Koalitionspartner SPÖ erntet die grüne Vizebürgermeisterin für diesen Vorschlag Unverständnis: „Schon jetzt liegt es im Wirkungsbereich der Vizebürgermeisterin, Schutzzonen auszudehnen“, heißt es aus dem Ressort von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. „Dazu könnte sie einzelne Bauten zu Mini-Schutzzonen erklären, das wäre eine gute Möglichkeit.“ Man halte wenig von einer neuerlichen Bauordnungsänderung. Es hat erst 2014 eine Gesetzesverschärfung für Abrisse von Altbauten in Schutzzonen gegeben. „Das haben die Grünen mitverhandelt und mitbeschlossen.“
„Mehr Miete in Altbauten“
Auch von der Opposition bekommt Vassilakou für ihren Vorschlag keine Unterstützung: „Mit dem Ansinnen, dass sich die Stadt stärker um die Stadtbildpflege und die wunderschönen Gründerzeithäuser kümmern sollte, läuft Kollegin Vassilakou bei mir offene Türen ein“, sagt VP-Chef Manfred Juraczka. „Aber wie so oft unterscheiden wir uns im Wie grundsätzlich.“ Noch mehr Vorschriften und regulatorische Eingriffe der öffentlichen Hand auf Privateigentum seien der falsche Weg.
Juraczka sei es dazu schleierhaft, warum Mieten in traumhaften Altbauwohnungen dem Richtmietzins unterliegen, jene in Neubauten dagegen nicht. Derzeit liegt der Richtmietzins für Wohnungen in Gründerzeithäusern bei 5,39 Euro netto pro Quadratmeter und Wohnung. Sein Vorschlag: Für Wohnungen in totalsanierten Gründerzeithäusern sollte mehr verlangt werden dürfen.
(ath)