Es gehe nicht um die Störung des Vertrauensverhältnisses zwischen Ärzten und Patienten, betont der Hauptverband der Sozialversicherungsträger.
Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat den Einsatz von Testpatienten bei Ärzten zur Missbrauchsbekämpfung ("Mystery Shopping") verteidigt. Vorstandsvorsitzender Peter McDonald kündigte an, mit der Ärztekammer in einen Dialog einzutreten, wie die von der Regierung vorgeschlagenen Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung so umgesetzt werden können, dass das Vertrauensverhältnis nicht gestört wird.
"Es geht nicht darum, dass durch einen österreichweiten Einsatz von Agents provocateurs der Krankenkassen in den Arzt-Ordinationen das Vertrauensverhältnis zwischen den Kassenärzten und den Patienten gestört wird, sondern darum, dass durch stichprobenartige Kontrollen die Solidargemeinschaft der Versicherten in der Sozialversicherung durch einzelne schwarze Schafe nicht geschädigt wird", stellte McDonald in einer Aussendung klar. Der Hauptverbandes-Chef betonte aber auch, dass Vertrauen Verantwortung voraussetze, mit den der Sozialversicherung anvertrauten Beitragsgeldern sorgsam und den gesetzlichen Vorgaben entsprechend umzugehen.
Zum E-Card-Missbrauch bekräftigte McDonald, dass er das unter anderem von der Ärztekammer geforderte Foto wegen des hohen Verwaltungsaufwandes ablehne. "Es gibt schon jetzt eine Ausweispflicht beim Arzt im Verdachtsfall, um E-Card und Identität abzusichern. Das muss unaufgeregt nachgeschärft werden", meinte der Hauptverbands-Chef.
(APA)