Bericht: Griechenland nur noch bis 8. April zahlungsfähig

Schuldenkrise Griechenland
Schuldenkrise Griechenland(c) epa ANA/Orestis_Panagiotou (Orestis_Panagiotou)
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Die EU-Kommission berechnet, dass Griechenland nur mehr zwei Wochen zahlungsfähig sein soll. Die Griechen wollen mit der Schweiz über Schwarzgeldmillionen verhandeln.

Die EU-Kommission hält Griechenland laut einem Zeitungsbericht nur noch bis 8. April für zahlungsfähig. Dies gehe aus internen Berechnungen der Kommission hervor, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" laut Vorausbericht online am Samstag. Danach könne die Regierung in Athen womöglich keine Löhne und Gehälter mehr auszahlen, heißt es.

Die Kommission geht in ihrer Berechnung davon aus, dass die von Linken dominierte Regierung in Griechenland im Notfall auch auf Barmittel der Sozialkassen und staatlicher Unternehmen zurückgreift. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür seien in vergangenen Wochen geschaffen worden.

Die Regierung in Griechenland hofft in Kürze auf weitere Kredite seiner Gläubiger. Die EU-Staaten verlangen im Gegenzug die Zusage zur Fortführung von sozial einschneidenden Sparmaßnahmen und weiteren Privatisierungen.

Griechenland muss wegen seiner schweren Schuldenkrise um den Verbleib im Euro bangen. Die Euro-Länder sind bereit, Griechenland weiter zu helfen, aber nur, wenn sich das Land an die ausgehandelten Spar- und Reformzusagen hält. Weil die Verhandlungen stocken, ist Athen in akuter Finanznot.

Griechisches Geld in der Schweiz

Zudem will die griechische Regierung mit der Schweiz über unversteuertes Geld auf Schweizer Bankkonten reden. Der für internationale Finanzfragen zuständige Staatssekretär Jacques de Watteville werde kommende Woche zu Gesprächen nach Athen reisen, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums in Bern am Samstag.

Es sind die ersten Gespräche über das griechische Schwarzgeld in der Schweiz seit dem Amtsantritt von Regierungschef Alexis Tsipras Ende Jänner.

Wie die Schweizer Zeitung "Tages-Anzeiger" am Samstag berichtete, horten griechische Bürger insgesamt 1,5 Milliarden Franken (1,4 Milliarden Euro) auf Schweizer Bankkonten. Ein Teil dieser Gelder ist demnach unversteuert. Der Ministeriumssprecher wollte die in dem Bericht genannte Summe allerdings nicht bestätigen.

In den vergangenen Tagen war in Schweizer Medien darüber spekuliert worden, warum sich das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland nicht um die Schwarzgeldmillionen in der Schweiz kümmert. Zuletzt hatte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf im Februar 2014 mit ihrem damaligen griechischen Kollegen Giannis Stournaras über das Thema gesprochen. Am Freitag hatte Tsipras dann beim EU-Gipfel in Brüssel baldige Verhandlungen mit der Schweiz angekündigt, um über ein "Abkommen über die Gelder von Griechen in der Schweiz" zu reden.

(APA/AFP)

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