Online-Casino: Internetsperren geplant

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Die Bundesregierung will Anbieter von Online-Glücksspielen ohne Lizenz blockieren.

Wien. Das Finanzministerium erwägt, Online-Glücksspielportale zu sperren. Bisher agieren Anbieter von Internet-Roulette und Co. in einer Grauzone. Laut Glücksspielgesetz darf einzig auf der Seite der Lotterien-Tochter Win2day gegambelt werden, gegen die Konkurrenz wird bisher aber nicht vorgegangen. Nun lässt das Ministerium Maßnahmen evaluieren.

Anbieter wie Bwin.Party oder Bet-at-home berufen sich auf die Dienstleistungsfreiheit der EU: Mit ihrer Lizenz aus Gibraltar bzw. Malta seien sie berechtigt, in allen Mitgliedstaaten anzubieten. Anders sehen das die Monopolisten, denen Bwin und andere zunehmend das Wasser abgraben. „Es gibt EuGH-Urteile, wonach es möglich ist, unter gewissen Voraussetzungen von der Dienstleistungsfreiheit abzugehen“, sagte Friedrich Stickler, Präsident der Europäischen Lotterien und Vorstand der Österreichischen Lotterien.

Wie in Österreich Glücksspielportale blockiert werden sollen, steht in den Sternen. Kritiker meinen, Internetsperren seien leicht zu umgehen. „Verbieten kann ich alles. Wenn ich es nicht kontrollieren kann, ist es nicht sinnvoll“, sagt etwa Helmut Kafka vom österreichischen Automatenverband. Er hält das österreichische Glücksspielmonopol für europarechtswidrig. In Österreich habe die Zahl der Lotto-Annahmestellen rasant zugenommen, auch die Preise seien erhöht worden, kritisiert er. (apa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.03.2015)

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